12 Jahre sind
vergangen, seitdem Oury Jalloh an Händen und Füßen gefesselt
in einer Dessauer Polizeizelle verbrannte. Zu seinem Todestag fand in
diesem Jahr die bisher größte Gedenkdemonstration in Dessau-Roßlau
statt. Ein Nachwort von Thomas Ndindah von der Initiative in Gedenken
an Oury Jalloh.
Die Oury Jalloh-Bewegung
dankt allen Beteiligten aus ganzem Herzen für die überaus
kraftvolle Manifestation am 7. Januar 2017 in Dessau gegen das #Verbrennen
#Vertuschen #Verschleppen und #Verfolgen - das war ein sehr, sehr inspirierender
und kraftspendender Auftakt dieses Jahres in unserem gemeinsamen Kampf
gegen staatlich geförderte und juristisch gedeckelte Morde an unseren
Schwestern und Brüdern!
Aus dem ganzen Bundesgebiet waren 2000 solidarische Menschen zusammengekommen
und klagten die kontinuierlichen Verbrechen europäisch geprägter
Gesellschaften in Deutschland, Europa und der ganzen Welt an. Denn Oury
Jalloh ist #KeinEinzelfall, sondern heuchlerischer Standard einer selbsternannten
"ersten Welt", der seit über 500 Jahren wie selbstverständlich
fremd-definierte Leben auslöscht und dabei seit 1948 auch noch
allen Ernstes von "Menschenrechten" schwadroniert. Diese sogenannte
"Alte Welt" Europa hat nicht nur "damals" die ganze
Welt kolonialisiert und versklavt - sie zerstört die Lebensgrundlagen
aller Menschen dieses Planeten bis heute...
Der Fall Oury Jalloh steht in besonderer Weise für diese verbrecherische
Verlogenheit der weißen Mehrheitsgesellschaft und ihrer staatlichen
Institutionen - von der rassistischen Ausländergesetzgebung, die
gerade wieder unverhohlen ausgeweitet wird, über die exekutiven
Staatsgewalten der Polizei, Staatsanwaltschaften und Ausländerbehörden,
die staatsloyale Justiz, die die eigenen "rechtsstaatlichen Prinzipien"
bis in höchste Instanzen hinein beugt, um kriminelle Staatsdiener*innen
zu schützen und schließlich auch die sog. 4. Gewalt der Medien,
die es bis auf wenige Ausnahmen verabsäumen, diese staatlichen
Praktiken entschieden zu hinterfragen und bloßzustellen. Während
die, die sich für Wahrheit und eine gerechte Gesellschaft einsetzen,
polizeilich und juristisch verfolgt werden, können sich die Täter
im Auftrag des Staates sicher sein, dass ihnen keine Strafe drohen wird
- und hier geht es eben nicht nur um polizeilichen Korpsgeist, sondern
auch um regelmäßige staatsanwaltliche Manipulationen und
Strafvereitelungen sowie um juristische Rechtsbeugungen bis in die höchsten
Rechtsinstanzen.
Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh hat der Staatsanwaltschaft
Dessau-Roßlau am Sonnabend eine vernichtende gutachterliche Stellungnahme
zu ihrer manipulativen "Feuershow" vom 18. August 2016 im
sächsischen Schmiedeberg zugestellt. Die renommierten Londoner
Brandsachverständigen Iain Peck und Emma Wilson bemängelten
die fachlichen Fehler durch eine Vielzahl von der originären Brandsituation
abweichenden Parameter und einen brandforensisch völlig ungeeigneten
Körper-Dummy, welche die Ergebnisse als wissenschaftlich unbrauchbar
disqualifizieren. Zudem wird die Intransparenz des Versuches durch Vorenthaltung
der technischen Parameter zum Versuchsaufbau und dessen Durchführung
gerügt und die fehlende Verantwortung gegenüber den Hinterbliebenen
betont. (Stellungnahme
des Brandsachverständigen Iain Peck) und (Radio Lotte: Aktuelles
zu den Brandgutachten)
Die Ergebnisse des presseöffentlich durchgeführten "Brandversuches"
der StAW liegen 6 Monate nach Durchführung mit fadenscheinigen
Begründungen und entgegen den eigenen "Versprechungen"
noch immer nicht vor (!), sodass über das Fachgutachten hinaus
auch der Verdacht der Verschleppung der Ermittlungen im Raum steht
Zu dieser Intransparenz passt, dass es sich die Einsatzleitung der Polizei
vor Ort nicht hat verkneifen können, die anwesenden Pressefotografen
widerrechtlich in ihrer Berufsausübung zu behindern, indem sie
ihnen den Zugang zum Übergabeort vor der Staatsanwaltschaft wegen
angeblicher "Sicherheitsbedenken" untersagte.
Wir werden die Polizei-Täter und deren staatliche "Helfer"
in den Ministerien, Staatsanwaltschaften und Gerichten nicht aus ihrer
Verantwortung entlassen und sie zum Eingeständnis ihrer Verbrechen
zwingen:
OURY JALLOH - DAS WAR MORD!!!
#KeinEinzelfall! - #KeineEinzeltäter!
Wir bedanken uns insbesondere bei allen Anwesenden der betroffenen Communities,
den Organisatoren der ersten Stunde von The VOICE Refugee Forum und
der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und Migrant*innen
in Deutschland sowie unserem Kampagnenpartner 2017, dem Bundesvorstand
der Roten Hilfe für ihre nachhaltige Solidarität, die diesen
Kampf erst ermöglicht und zu dieser starken Manifestation beigetragen
haben!
Mehr Informationen unter:
initiativeouryjalloh.wordpress.com/
Facebook: facebook.com/InitiativeOuryJalloh/
Twitter: https://twitter.com/OuryJalloh
Kampagnen-Blog: keineinzelfall.net/
Thomas Ndindah und Initiative in Gedenken an Oury Jalloh