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Oury Jalloh Demonstration 2015 Zum 10. Todestag
von Oury Jalloh versammelten sich rund 1000 Menschen aus allen Bundesländern
zur Gedenk- und Trauerkundgebung in Dessau (Video).
Eine lebhafte und lautstarke Demonstration führte vom Hauptbahnhof
zum Polizeirevier in der Wolfgangstraße, in dem Oury Jalloh am
7. Januar 2005 einen qualvollen Tod starb. Vor dem Hintergrund dieser eindeutigen Indizien gab es besonders vor der Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau und vor dem Polizeirevier in der Wolfgangstrasse lautstarke Proteste. Redner der Initiative sprachen der Staatsanwaltschaft ihre Funktion als öffentliche Anklagebehörde ab und warfen ihr im Fall Oury Jalloh Strafvereitelung, Beihilfe zur Rechtsbeugung und offenen Verfassungsbruch vor. Dass die Staatsanwaltanschaft darüber hinaus juristisch in konstruierten Gerichtsverfahren die Kriminalisierung von Aktivisten der Initiative vorantreibe, könne man nur als staatliche Willkür werten. Vor dem Polizeirevier in der Wolfgangstrasse, das auch dieses Jahr wieder für den Zeitraum der Kundgebung geschlossen war, legten Demoteilnehmer*innen neben Transparenten, Kerzen, Blumen und Bildern von Toten rassistischer Polizeigewalt auch einen Sarg, einen Feuerlöscher, Handfesseln und eine Vielzahl leerer Feuerzeuge ab. Vertreter der Black Community wiesen auf die Kontinuität der Deutungshoheit einer Weißen Vormachtstellung durch alle Instanzen staatlicher Macht hin: Schwarzen Menschen würden durchgängig Rechte verweigert, sie würden terrorisiert und kriminalisiert, mit tödlicher Gewalt überzogen und danach selbst als "Täter" entmenschlicht (Video). Eine Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit dem rassistischen Konsens von Staat und Gesellschaft werde somit kontinuierlich unterdrückt und strafrechtliche wie moralische Verantwortung konsequent vermieden. Die Black Community hat auf die Notwendigkeit des weiteren Widerstandes gegen den tödlichen Terror staatlicher rassistischer Gewalt hingewiesen, um weitere Tötungen Schwarzer Menschen in Deutschland in Zukunft effektiv verhindern zu können. Dabei gelte es auch, die bisher ausnahmslose Praxis juristischer Straffreiheit gegenüber den Tätern zu überwinden. Die Aufklärung der Wahrheit im Fall Oury Jalloh wird nicht durch die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau erfolgen, die sich bereits seit Februar 2013 mit einem sogenannten "Todesermittlungsverfahren" quält - bisher ohne zielführende Untersuchungen. Die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh lässt hierzu aktuell weitere brandmorphologische und toxikologische Untersuchungen durch Experten aus Großbritannien, den USA und Kanada auf Spendenbasis durchführen und benötigt hierzu auch weiterhin eine breite solidarische Unterstützung. (Spendenaufruf) OURY JALLOH - DAS WAR MORD! - Thomas Ndindah - |
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