Global action day gegen den drohenden Irakkrieg

Über 100.000 Menschen wie in Washington waren in Berlin am Samstag nicht auf der Straße, aber wohl an die 10.000. Im Vorfeld der Demonstration wurde das Anliegen der Anti-Kriegsbewegung des Global action days hierzulande mit dem Hinweis auf die Fischer/Schröderpolitik beharrlich kleingeredet. Als ob herrschende Politik das Demonstrieren und Agieren ersetzen könnte. Dann doch erfreulich viel Bewegung auf der Straße und keine eingleisige Argumentation, was angesichts des Demoaufrufs zu befürchten war. Da war von Tschetschenien genauso die Rede wie von den aktuellen globalen Bundeswehreinsätzen (siehe oben), vom nach wie vor präsenten Antisemitismus in Deutschland. Ein ehemaliger GI forderte zum Desertieren auf und am Schluß der Kundgebung auf dem Gendarmenmarkt (zugegeben nicht jedermenschs Sache) gab es ein öffentliches interreligiöses (!) Beten.
Der Blick, das wurde deutlich, kann nicht nur nach Irak gerichtet sein, sondern muß die Verhältnisse im eigenen Land mit einbeziehen. In Anlehnung an die Washingtoner Demo der 100.000 vom Samstag: regime change begins at home.

Bericht und einige Fotos über die Proteste in Washington D.C. und San Francisko
siehe auch Fotos von der Demonstration der 500.000 am 15. Februar 2003 in Berlin