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THEMA: Abschiebeknast
ORT: Berlin
ZEIT:

25. März 2003

BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 3423 \
 

Erfahrungen im Abschiebeknast Köpenick

Die Proteste der Gefangenen im Abschiebegefängnis Berlin-Köpenick reißen nicht ab. Nach Ende des kollektiven Hungerstreiks von etwa 70 Gefangenen im Januar 2003 haben Einzelne immer wieder mit Hunger- und Durststreiks gegen ihre Inhaftierung und die miserablen Haftbedingungen protestiert. Parallel dazu gab es bis heute 17 Selbstverletzungen und 26 Selbsttötungsversuche durch Erhängen.
Aufgrund der Proteste der Gefangenen wurden kleinere Zugeständnisse zu den Haftbedingungen gemacht, die bereits geplant aber verschleppt worden waren. Die Entfernung der Innengitter, die Entfernung der Trennscheiben in den BesucherInnenräumen und die Schaffung von Beschäftigungsmöglichkeiten wurden bis heute trotzdem nur ansatzweise umgesetzt.
Zwei wesentliche über die Haftbedingungen hinausgehenden Forderungen der Protestierenden an die zuständige Ausländerbehörde blieben jedoch unbeantwortet:
Das Problem der langen Haftzeiten und die völlige Unkenntnis der Gefangenen über den Stand ihrer Verfahren.
Für die Erfüllung dieser Forderungen ist die Ausländerbehörde verantwortlich. Sie stellt die Haftanträge, die von Richterinnen und Richtern in Fünf-Minuten-Verhandlungen legitimiert werden, manchmal ohne Anhörung der Betroffenen und oft ohne Rechtsbeistände.

Wir sprachen mit Sascha aus Moldawien, der fünf Monate in Grünau in Abschiebehaft saß und sich an den Protesten beteiligte. Nachdem der Richter angedeutet hat, dass er 18 Monate in Haft bleiben werde, war die Verzweiflung und der psychische Druck so groß, dass er versuchte sich selbst zu töten.

Für Donnerstag, den 27.03.03 ab 11 Uhr ruft ein Bündnis mehrerer antirassistischer Gruppen zu einer Kundgebung und einer öffentlichen Pressekonferenz vor dem Landeseinwohneramt IV B (Sitz der Ausländerbehörde) in der Nöldnerstraße 34-36 in Berlin Lichtenberg auf. S-Bahnhof Nöldnerplatz.

 


Video: Interview mit Sascha aus Moldavien

Klicke auf das obenstehende Bild und siehe ein Video. (8'31 Min., mp4)




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