Farbimpressionen aus Indien, 1991 / 1193n
Fotos und Texte von Otto Göpfert

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ICH bin ICH

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Ich schottete mich ab, wie der Seemann sagt, faltete Zeitungen längs und stopfte sie zwischen Tür und Angel, verstopfte auch die breiten Ritzen der Holztür zum Flur, wollte üblen Gerüchen der Gemeinschaftstoilette nebenan auf dem Korridor den Einlaß verwehren und den obligatorischen Hotellärm draußen lassen. Finden Sie einmal eine ruhige Absteige in Indien! Es wird Ihnen wohl nicht gelingen!

Mit meinen schmutzigen Hemden dichtete ich die fingerbreite Spalte zwischen Balkontür und Fußboden ab - selten reicht eine Tür in irgendeinem Hotel bis zum Boden -, verwehrte so dem Kinderlärm Einlaß in mein Ruhekabinett. Regelmäßig pflegte ich von dem Geschrei der Gören zu erwachen, wenn sie aus der Schule kamen. Dann war es zwölf Uhr, und es fiel mir jeden Tag schwerer, mich aus den weichen Pfühlen zu erheben. So müde war ich in jenen Wochen, und so müde werde ich wohl bis ans Ende meiner Tage bleiben.