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60 Jahre Nato Jubiläum mit brennenden Barrikaden Mit
einem "Doppelgipfel" in Kehl und Strasbourg feierte die Nato
Anfang April 2009 auf der deutschen und französischen Seite des
Rheins ihr 60. Jubiläum. Die Anti-Kriegsbewegung mobilisierte europaweit
gegen den NATO-Gipfel und stieß auf einen Ausnahmezustand: weitflächige
Abschirmungen und No Go-Areas, Ein- und Ausreisebeschränkungen
und -verbote. Baden-Baden, Kehl und Strasbourg wurden zu Festungen
ausgebaut, um sich gegen den Anti-NATO-Protest abzuschotten. Dies gelang
nur zum Teil. Trotz massiv repressivem Vorgehen der französischen
Polizei schwebte ein Hauch brennender Barrikaden über den Natofeierlichkeiten.
Thomas Trueten sandte uns seine Eindrücke und Fotos von den Tagen.
Vielen Dank dafür.
Siehe auch die Fotos vom Tag darauf Teil 2 (4. April 2009) Strasbourg, 03.04.2009: Von wegen "ich bin mal eben auf dem Camp" Gestern hatten wir uns noch darüber gefreut, dass die großzügigen Strasbourger Verkehrsbetriebe am 3. und 4. April Nahverkehr zum Nulltarif anbieten. Wegen der NATO Die Campbewohner freuen sich über Besuch. Gestern gab es neben der Spontandemonstration auch den Versuch der Polizei, das Camp zu stürmen, der ganze Acker ist voll von leeren Schockgranaten- und Gummigeschosshülsen. Einige hatte es auch schwer erwischt, teilweise wurden Teilnehmer im Gesicht von Gummischrot getroffen. |
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Die
Polizei hatte während wir im Camp waren nichts besseres zu tun, als
einige Clowns einzukesseln. Während sich eine Spontandemo sammelte,
um dagegen zu protestieren, kam die Nachricht, dass die Clowns freigelassen
wurden. Die Freude darüber währte jedoch nur kurze Zeit, denn
die Polizei machte die einige Zufahrtsstraße mit einem Wasserwerfer
und einigen Beamten zu, die Vermutung, die Polizei würde erneut versuchen
das Camp zu stürmen, machte die Runde. Mehrere Stunden gingen dann
die Proteste an dieser Straße, inclusive mehrerer Barrikaden, Schlichtungsversuchen
durch das Legalteam usw. auf der einen Seite, und Tränengas- und
Schockgranateneinsätzen auf der anderen Seite. Die Versuche einiger
Demoteilnehmer, die Polizei mit Steinen, Urinflaschen und Anzünden
der Barrikaden zum Verlassen der Straße zu bewegen wurden erst nach
Löschung der Barrikaden per Wasserwerfer und einigen Scharmützeln
von Erfolg gekrönt.
Die freundlichen Anwohner zeigten sich teilweise schockiert über den Polizeieinsatz, aber auch über einige Aktionen aus der Menge der Menschen an den Barrikaden. Ich weiß jetzt auch, warum ich beim Fußball immer den Schiedsrichter machen mußte: Beim Versuch, eine Schockgranate, die mir vor die Füße purzelte elegant wegzukicken, explodierte das Teil. Ich habe nicht mal getroffen. Autsch! 10 Treffer am Schienbein, Hose durchlöchert. Aber andere hatte es wesentlich schlimmer erwischt. Da das Camp nur durch diese Straße betreten werden konnte, waren wir gegen später dann doch froh, daß der öffentliche Nahverkehr wieder aufgenommen war. Auf die morgigen Feierlichkeiten, die in Strasbourg ab 13 Uhr an der Europabrücke beginnen, freuen wir uns mit zahlreichen anderen Menschen jetzt natürlich ganz besonders. - Thomas Trueten - |
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