Aktionstage gegen Residenzpflicht
17. Mai: Der Schlossplatz
wird zur Zeltstadt
Für drei Tage
ist der Schlossplatz in Berlin-Mitte ungewöhnliches Domizil für
Flüchtlinge und UnterstützerInnen - umgeben von Bühne,
Volksküche und Infoständen entsteht eine kleine Zeltstadt mitten
auf der sonst von Touristen belebten Flaniermeile "Unter den Linden".
Nach dem Aufbau der ersten Zelte startet ein Umzug zum Bundestag, um eine
Petition gegen die Residenzpflicht zu übergeben. Ganze 7 Delegierte
kommen durch das Brandenburger Tor und werden vorm Bundestag von der grünen
Abgeordeten Buntenbach empfangen. Andere Abgeordnete zeigen kein Interesse.
Die Delegation übergibt die Petition demonstrativ dem Hausmeister.
Auf dem Schlossplatz beginnen die ersten Veranstaltungen. Thema des ersten
Abends sind die Prozesse wegen Verstoß gegen die Residenzpflicht
am Beispiel Cornelius
Yufanyis und Sunny
Omwenyekes. Sie hatten im April/Mai 2000 einen 10tägigen Kongreß
in Jena von etwa 600 Flüchtlingen und MigrantInnen aus 40 Ländern
mit vorbereitet und durften an ihrem eigenen Kongreß nicht teilnehmen.
Sie setzten sich über das Verbot hinweg und wehrten sich erfolgreich
in darauf angesetzten Gerichtsverhandlungen.
Am Abend kommt es zu
einer angespannten Situation, als gegen 23 Uhr ein afrikanischer Flüchtling
in Handschellen während eines Konzertes auf die Bühne kommt.
Er war in der Nähe des Schloßplatzes von der Polizei kontrolliert
worden und konnte nur knapp entkommen. Während dieses Vorfalles setzte
die Polizei gegen mehrere Teilnehmer der Aktionstage Schlagstöcke
ein, da diese gegen die Kontrolle der Polizei protestiert hatten.
Auf dem Platz selber hält sich die Polizei zurück, auch wenn
es ständig hin und her wegen Auflagen gibt. Zum Beispiel ist für
den Schloßplatz eine dreitägige Dauerkundgebung angemeldet,
die nur mit der Auflage genehmigt wurde, daß die Zeltplanen hochgeklappt
bleiben und die Anwesenden dort nicht schlafen dürfen.
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Fotos:
Fadl/Umbruch-Bildarchiv
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