Filmtour Cine Migrante: Angriff auf den Traum
Fotos und Bericht: Uli Stelzner/ISKA
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Verteilen von Tipps für die gefährliche Reise durch Mexiko im Anschluss an den Film (Nicaragua)
  In Zentralamerika - Ursprungsländer vieler Migranten - versetzte der Film ZuschauerInnen in Schock und Entsetzen zugleich. Viele hatten keine Vorstellung von dem, was sich an dieser Grenze tagtäglich abspielt. Und das, obwohl viele von ihnen Angehörige in den USA haben, kaum aber darüber sprechen können. Und natürlich, weil viele der Zuschauer sich selber auf den Weg machen wollen.
Es entstand Wut angesichts der tristen und ausweglosen Situation im eigenen Land. Aber in den anschließenden Diskussionen entstand auch Bewusstsein über Interessen der einzelnen Staaten, die Konsequenzen der Freihandelsverträge, Repression und Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Migranten und die Notwendigkeit von internationalen Abkommen, welche die Bewegungsfreiheit und den Schutz der MigrantInnen garantieren.
Für diejenigen, die im Begriff waren aufzubrechen, brachte.das Cine Migrante konkrete Informationen mit. In Zusammenarbeit mit Migrantenherbergen in Chiapas/Mexiko wurde ein Faltblatt mit Tipps und Ratschlägen für den Weg durch Mexiko erarbeitet. Mit großem Eifer stellten MigrantInnen, die einen Unfall erlitten oder Opfer von Überfällen geworden waren, ihre Erfahrungen zusammen, um anderen diese Erlebnisse zu ersparen. Sie wollten die Menschen in Zentralamerika nicht von ihrem Plan abhalten, waren sich aber einig, daß jeder die Migration sehr sorgfältig abwägen sollte, anstatt überstürzt und ohne Informationen aufzubrechen.
Interessant waren auch Veranstaltungen an Schulen und Universitäten der upper class. Der Film hatte denselben Effekt: während zu Beginn des Films noch Distanz angesichts des ungewohnten Volksmunds der Migranten zu verspüren war, wuchs von Minute zu Minute die Identifizierung, Spannung und Traurigkeit bis zum bitteren Ende. Auf einmal war klar, dass Migranten nicht Tauge- oder Habenichtse sind, sondern Menschen mit Würde, Stolz und Mut.
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