vorher       @           UMBRUCH - Bildarchiv folgendes Ereignis
Startseite - Überblick über das Bildarchiv - antirassistisches Videofenster - Videos - Suche im Archiv
 
THEMA: Antirassistisches Grenzcamp
ORT: Thüringen
ZEIT: 12. Juli - 19. Juli 2002
 

Grenzcamp 2002

Flüchtlingsinitiative Brandenburg zum Camp 01

Zahllose Verschärfungen bedrohen Asylsuchende und andere MigrantInnengruppen in Deutschland. Unsere Flüchtlingsinitiative, im Land Brandenburg, entwickelte daraufhin neue Handlungsansätze, um sich den bevorstehenden Angriffen entgegenzustellen. Eine unserer Strategien besteht darin, überall, in jedem möglichen Forum, aktive Präsenz zu zeigen, wenn es um die Anliegen von Flüchtlingen geht. Unsere Initiative beabsichtigte auch, mehr über die deutschen Gruppen zu erfahren, die die Rechte von Flüchtlingen verteidigt hatten bzw. dies bis heute tun. Wir beteiligen uns deshalb nicht an Massendemonstrationen, ohne die jeweiligen Organisatoren zu kennen, ihre Motive und ihren politischen Hintergrund. Denn es ist kein Geheimnis, daß gewisse Leute andere als Sprungbrett benutzen, um ihre Ziele zu erreichen. Einige dieser Leute sind gar mit der offiziellen Politik verwoben, sie biedern sich dieser an und versuchen dabei, die Eigenständigkeit von aufkommenden Bewegungen und deren potentielle Stärke zu unterhöhlen. Anderen geht es allein um ihre Karriere. Genau aus diesen Gründen stellen sie die Politik anderer Gruppen bloß, spielen deren Bedeutung herunter oder drücken sie letztlich ins Abseits. Die Brandenburger Flüchtlingsinitiative ist überzeugt, daß durch diese Situation viele Flüchtlings- und MigrantInnengruppen sowie andere Bewegungen völlig an den Rand gedrängt und zersetzt wurden. Die Brandenburger Organisation glaubt, daß diese Krise nur durch eine aktive Beteiligung der Flüchtlinge selbst zu überwinden ist, so daß soviele Asylsuchende wie möglich die Vielschichtigkeit ihrer Probleme mit Gleichgesinnten diskutieren können, und nicht allein durch passive Beteiligung derart, daß Asylsuchende zum Demonstrieren aufgefordert werden, ohne genau zu wissen, warum und mit wem sie auf der Straße demonstrieren. Letzteres beurteilt die Flüchtlingsinitiative Brandenburg als Methode, den minderwertigen Status der Flüchtlinge festzuschreiben. Flüchtlinge, die bereits mental, emotional und physisch zerrüttet wurden durch die deutsche Regierung. Diegleiche Regierung, die erfolgreich die Gesellschaft dazu gebracht hat, den Mythos der Minderwertigkeit von Flüchtlingen weiterzuentwickeln und diese allein aus der Perspektive armer Wirtschaftsflüchtlinge zu sehen, die um ihr Überleben ringen.



Kommentare zum Grenzcamp 2001 in Frankfurt am Main
Video: Umbruch-Bildarchiv

Klicke auf das obenstehende Bild und siehe ein Streaming-Video. (12'20 Min.)
Den dafür benötigten Real Player Basic gibt es hier frei zum downloaden.

Alternativ hier die Fassung für den Windows Media Player


In fröhlicher Stimmung saßen Flüchtlinge von Brandenburg im vergangenen Juli im Zug Richtung Frankfurt, auf dem Weg zum Grenzcamp. Wir dachten, daß wir Leute treffen würden, die ähnlich denken wie wir, die sich für uns einsetzen und die bereit sind, mit uns die bestehenden Probleme zu diskutieren und mögliche Lösungen in angemessener Weise anzupacken. Unglücklicherweise kam die Situation anders als wir dachten. Die Flüchtlinge trafen auf einen gesellschaftlichen Querschnitt wie in der normalen deutschen Gesellschaft. Sie kamen mit einigen sehr netten Leuten zusammen, aber auch mit welchen, die sich von Flüchtlingen abgrenzten. Es war verwunderlich, daß manche Deutsche zwar einerseits die Probleme von Flüchtlingen anerkennen aber andererseits die Flüchtlinge auf dem Camp nicht respektieren oder ernst nehmen. Dies erneuerte und verbreiterte die Kluft zwischen Flüchtlingen und Deutschen. In dem Bereich des Camps z.B., wo gegessen wurde, brach jede Kommunikation zusammen. Flüchtlinge saßen isoliert auf ihren Bänken, die Deutschen fand man auf der anderen Seite. Vor diesem Hintergrund meinte Tita Denis: "Wir sind zu einem der wichtigsten Projekte der Linken in Deutschland gekommen und waren dennoch ausgegrenzt. Wie können wir mit Leuten in einem Treffen sitzen, mit ihnen diskutieren und wenige Minuten später gehen sie an einem vorbei als wenn sie einen nie gesehen hätten, wie in einer U-Bahn in Berlin." Die Flüchtlinge fanden sich isoliert. Nur wenige Leute brachten ihnen Aufmerksamkeit entgegen. Diese Vorfälle in Frankfurt brachten die Flüchtlinge zu der Einschätzung, daß der größte Teil der deutschen Linken Rassismus und Ausgrenzung in Deutschland bagatellisiert und nicht wirklich ernst nimmt. Ein weiterer schockierender Zwischenfall war die Existenz einer Grenze im Grenzcamp. Einige Damen hatten ihre Zelte in einem Teil des Camps aufgebaut und verweigerten allen Männern den Durchgang. Sie zogen ein weiß-rotes Absperrband, das gewöhnlich von Verkehrspolizei benutzt wird, über ca. 100 Meter, umkreisten damit ihren Bereich und hängten später ein Plakat auf, daß Männern untersagte, weiterzugehen. Tijan von The Voice Africa Forum fragte: "Wie kann hier eine Grenze sein, wo wir doch genau gegen alle Formen von Grenzen kämpfen? Oder ist das nur ein theoretischer Kampf?" Er wollte die Absperrung überschreiten, aber er wurde von einigen Frauen angeschrien. Er stellte später fest: "Es besteht ein Gesetz der Aufenthaltsbeschränkung im Grenzcamp." Es sollte noch erwähnt werden, daß diese Beschränkung sich nicht allein gegen Flüchtlingsmänner richtete sondern auch gegen deutsche. Dies alles widersprach eindeutig dem Slogan: "No borders, no nation, stop deportation". Es könnte behauptet werden, das Frankfurter Camp war ein Erfolg, weil zum ersten Mal Flüchtlinge in größerer Zahl von Anfang bis Ende teilgenommen haben. Die Flüchtlinge machten die OrganisatorInnen auf die Schwächen aufmerksam und konnten immense Öffentlichkeit auf ihre Probleme lenken. Die Vorbereitungsgruppe des Grenzcamps ist im Begriff, die dargestellten Zuspitzungen und Fehler des vergangenen Sommers aufzuarbeiten. Die meisten der an der Organisation Beteiligten haben die Tatsache akzeptiert, daß eine eigenartige Atmosphäre auf dem Camp existierte, weil Flüchtlinge zum ersten Mal von Anfang an dabei waren. Der Wunsch der Brandenburger Flüchtlingsinitiative besteht darin, daß wir jetzt nicht getrennt weiter machen sollten. Es hat einen besonderen Wert, an einer integrierten Gesellschaft zu arbeiten. Unsere Kritik sollte nicht dazu dienen, das Grenzcamp in Frage zu stellen, sondern es zu verbessern und weiterzuentwickeln. Denn dem Grenzcamp kommt eine wichtige Rolle in der Gesellschaft zu.
DIE FLÜCHTLINGS INITIATIVE BRANDENBURG, EISENHART STR. 13, 14469 POTSDAM.


THE REPORT OF THE GRENZ CAMP 2001 IN FRANKFURT MAIN.

From the variety of negative trends threatening the asylum seekers and other migrant groups in Germany,the Flüchtlings Initiative Brandenburg, found in the state of Brandenburg surfaced with new approaches to challenge, resist the imminent threats. One of our strategies was be permanently and actively be present in what ever forum or occation addressing the problems of refugees. The organisation sought to know more of the German groups that have been and are still defending the rights of the refugees. We are not limiting our activities on mass demonstrations without knowing the organisers, their motives and their politics. There is always a logical argument that some people have been using others as steeping stones to attain their goals. There are even some of these people attached to the main stream politics that are searching for recognition by their continous development of strategies to destroy the stength and continuity of upcoming movements and groups clamouring for their rights, others are searching for their careers.Due to these points, they compromise or downplay the politics of other groups and finally pushing these groups into abeyance. Infact, The Brandenburg Flüchtlings Initiative believes that these ingredients have completely marginalised and destroyed the strength of many refugees and migrant groups and movements that actually were strong from the start. The Brandenburg organisation also believes that one of the methods of getting out of this mess is through ACTIVE PARTICIPATION, where the asylum seekers can en mass discuss the magnitude of their problems with other groups as they feel the problems. And not the form of PASSIVE PARTICIPATION, where the asylum seekers are only brought to demonstrate without even knowing why they are on the streets, with whom they are on the street demonstrating.This second method, The Flüchtlings Initiative Brandenburg, considers it as a conspiracy to perpetuate inferior status to the refugees who have already been destroyed mentally, emotionally and physically by the German government and the government has succeeded to make the soceity develop this myth of inferiority complex on the refugees as we are only seen >from the perpespective of poor economic refugees searching for survival. It was with debonair that the refugees from Brandenburg sat in the train heading to Frankfurt last year 2001 for the Grenz Camp campaign. We knew we were going to meet people who reason some how like us, struggle for us and who can actually discuss our problems with us and send them to the appropriate quaters where possible solutions could be found. It was rather unfortunate that the situation did not turn out as we thought. The refugees still met a mixed soceity like a normal German soceity. They met some very nice people and some who distant them selves from the refugees. It was strange that though some of the Germans did not refuse the problems of the refugees, did not accept the refugees in the camp. This actually broading the gap between the refugees and the Germans. In the open place where the Germans and the refugees were eating, there was a complete collapse of communication. The refugees were isolated on their benches and the Germans were found on one side. This made Tita Denis to exclaim, "We have come to the heart of one of the biggest left wing organisations in Germany but we are still segregated upon. How can we sit with people in meetings, discuss with them but some minutes later the pass you as if is a strange person one just met in the sub urban train in Berlin." The refugees found them selves isolated like motherless children. Very few people paid attention to them This Frankfurt incident almost convinced the refugees that a large part of the German left wing is actually minimising racism and segregation existing in Germany. One other shocking incident was the existence of a barrier in the Grenz Camp.some ladies built up their tents in one part of the camp and prevented the men from trespassing. They used the white and red tape usually being used by traffic police officers, of about one hundred metres, sorounded their section and later on put a placard on the boarders restricting the men >from going beyond. Tijan from The Voice African forum asked," How can a boarder be existing where the people are struggling against all forms of boarders? Is this struggle just an ideological struggle?" He wanted to go accross the tape, but he was shouted upon by some ladies. He later on concluded that " There is the law of residential restriction in the Grenz camp."It should be mentioned that this restriction was not only against the refugees men but also the Germans. This actually contradicted the slogan, "No boarders ! No nation! Stop Deportation!"" It could be said that the Frankfurt Grenz camp Campaign was a success because it was the first campaign the refugees went en mass from the start to finish.The refugees mobilised the organisers of their weaknesses, forcused immense publicity on their problems and a dramatic symbolic action that revealed the underlying prejudices. The organisers of the Grenz camp are in the process to end the escalation of last year. Most of the organisers accepted the fact that a strange atmosphere existed last year because it was the very first time to have full participation from the refugees. The wish of The Brandenburg Flüchtlings Initiative is that we should not move apart. It is a great virtue to build an intergrated soceity. Our critical points are not to destroy the Grenz Camp but to perfect the continuity of the Campaign.The Grenz Camp has a great role to play in the soceity.


Weitere Informationen: