Gonzalo Hugo Mendoza,
Jahrgang 1934, ist einer der bekanntesten und wohl auch schärfsten
ecuadorianischen Karikaturisten. Schon seit Anfang der 1950er Jahre zeichnet
der in Cuenca geborene Maler und Soziologe in Tageszeitungen und politischen
Magazinen das Alltagsgeschehen seines Landes und prangert mit Ironie und
Witz die korrupten und ausbeuterischen Verhältnisse in Ecuador an.
Für den Kurzfilm "La vuelta al sueño en 80 pesadillas"
(etwa: die Umrundung des Traumes in 80 Alpträumen) malte Mendoza
die eindrucksvolle Bildergeschichte eines ecuadorianischen Migranten,
dessen Traum von Flucht in die "Freiheit" ein jähes Ende
findet. (zur Biografie Gonzalo Hugo Mendoza: siehe unten)
Video:
"Avispa - die Wespe" - La vuelta al sueño en 80 pesadillas
(die Umrundung eines Traumes in 80 Alpträumen) mit Bildern von Gonzalo Hugo Mendoza, Musik:
Nierika Quilapayún, 2'49 Min, Quito, März
2004
Bilder:Gonzalo
Hugo Mendoza (Galerie ansehen: bewege die Maus auf die Dias)
Wir
freuen uns, daß Avispa - Gonzalo Hugo Mendoza - trotz einer
schweren Krebserkrankung - weiterhin künstlerisch tätig sein
kann und wünschen ihm auf diesem Wege alles Gute! die Umbruchs
Als
überzeugter Kommunist, der jedoch nie in die kommunistische
Partei eingetreten ist, kämpfte Avispa an der Seite des von
der Polizei ermordeten Studentenführers Milton Reyes in den
1960er Jahren für soziale Gerechtigkeit und revolutionäre
Veränderungen. Während der Miltärdiktatur der 1970er
Jahre saß er im Gefängnis und lehrte nach seiner Freilassung
Soziologie an der Zentraluniversität in Quito. Bis heute drückt
Gonzalo Mendoza seine politische Überzeugung nicht nur in den
mit "Avispa" unterzeichneten Karikaturen aus, sondern
vertritt auch als Maler einen klaren Standpunkt. So zum Beipiel
in Ölgemäldereihen die vom Aufstand der Indigenen oder
vom 1. Golfkrieg handeln.
Der US-Imperialismus, Menschenrechte, Armut und Ausgrenzung sind
weitere Themen der zahlreichen Ausstellungen, die den wohl politischsten
der ecuadorianischen Maler bekannt gemacht haben. Trotz einer schweren
Krebserkrankung karikiert Avispa, der wegen seiner sympatischen
und undogmatischen Art nicht nur in der Linken hoch geschätzt
und beliebt ist, nach wie vor Woche für Woche in der politischen
Zeitung "Opcion" (www.nodo50.org/opcion). - Boris Siebert -