Am Montag, den 18.8.,
blockierten rund 300 AktivistInnen einen ALDI-Markt in Hamburg-Altona.
Diese Aktion brachte die Idee eines gemeinsamen, übergreifenden
Klima- und Antira-Camps auf den Punkt. Das Event war öffentlich
angekündigt, der Ort jedoch blieb bis zuletzt unbekannt.
Überraschend besuchten zuerst rund 25 Möhren und Rettiche
den Supermarkt und eigneten sich mehrere Obst- und Gemüsekisten,
sowie Schokolade an. Das fanden zwei Supermarktangestellte gar nicht
gut und stellten sich in den Ausgang. Die Kisten gelangten dennoch wohlbehalten
auf die Straße, auch wenn sich von den Anwesenden niemand recht
ihrer annehmen wollte.
In der Zwischenzeit
war es unabhängig davon einigen AktivistInnen gelungen, das Dach
des Supermarkts zu erreichen. Sie entrollten Transparente ("Globale
Soziale Rechte aneignen!", "Supermärkte = Klimakiller",
"Luxus für alle = Bio für alle") und wendeten sich
in Redebeiträgen an die mittlerweile zahlreichen und neugierigen
PassantInnen. Vor dem Supermarkteingang formierten sich acht "Tomaten",
die singend und Flyer verteilend die Inhalte unter die Leute brachten.
Die Polizei hatte Wind von der Aktion bekommen und riegelte den Supermarkt
ab. Die Aktion war jedoch bereits voll im Gange, die 300 CampteilnehmerInnen
waren vor dem Supermarkt eingetroffen. Die Stimmung war sehr gut und
viele kreative Beiträge gaben ein gutes Gesamtbild ab.
Ziel der Aktion
war es, die Geschäftspolitik von Supermarktketten anzuprangern.
Supermärkte sind ein entscheidender Kristallisationspunkt insbesondere
der zerstörerischen und ausbeuterischen Auswirkungen der industrialisierten
Landwirtschaft in der bestehenden globalen kapitalistischen Produktionsweise.
Diese lassen sich anhand von Supermärkten sehr gut veranschaulichen.
Von repressiven Arbeitsbedingungen (im Supermarkt ebenso wie in der
Produktion), Umweltzerstörung, Dumping, sklavereiähnlicher
und rassistischer Ausbeutung insbesondere von MigrantInnen und Landlosen,
Klimawandel bis hin zur Zerstörung und Enteignung kleinbäuerlicher
Landwirtschaft. Die damit verbundenen sozial-ökologische Kämpfe
und Konfliktlinien um Globale Soziale Rechte finden darin ihren Ausdruck.
Ein vor dem ALDI-Markt improvisiertes Straßentheater des Camps
führte dies anschaulich vor Augen.
Der Ort der
Aktion war so gut verdeckt, dass selbst die Pressekontaktperson vom
Camp bis kurz vor Beginn nicht wusste, wohin sie die vielen Presseleute
lotsen sollte. Trotzdem war die Presseresonanz zahlreich und positiv.
Insgesamt fügten sich die Beiträge und Ereignisse zu einer
sehr gelungenen und erfolgreichen Aktion zusammen.. Diese war bestimmt
nicht die letzte... - Ein Beobachter -
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