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THEMA: Antirassismus-
und Klima-Camp 2008
ORT: Hamburg
ZEIT: 18. August 2008
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv/ 3423 \

Intercampturelle Aneignung: Reclaim your Market!

Am Montag, den 18.8., blockierten rund 300 AktivistInnen einen ALDI-Markt in Hamburg-Altona. Diese Aktion brachte die Idee eines gemeinsamen, übergreifenden Klima- und Antira-Camps auf den Punkt. Das Event war öffentlich angekündigt, der Ort jedoch blieb bis zuletzt unbekannt.

Überraschend besuchten zuerst rund 25 Möhren und Rettiche den Supermarkt und eigneten sich mehrere Obst- und Gemüsekisten, sowie Schokolade an. Das fanden zwei Supermarktangestellte gar nicht gut und stellten sich in den Ausgang. Die Kisten gelangten dennoch wohlbehalten auf die Straße, auch wenn sich von den Anwesenden niemand recht ihrer annehmen wollte.
In der Zwischenzeit war es unabhängig davon einigen AktivistInnen gelungen, das Dach des Supermarkts zu erreichen. Sie entrollten Transparente ("Globale Soziale Rechte aneignen!", "Supermärkte = Klimakiller", "Luxus für alle = Bio für alle") und wendeten sich in Redebeiträgen an die mittlerweile zahlreichen und neugierigen PassantInnen. Vor dem Supermarkteingang formierten sich acht "Tomaten", die singend und Flyer verteilend die Inhalte unter die Leute brachten. Die Polizei hatte Wind von der Aktion bekommen und riegelte den Supermarkt ab. Die Aktion war jedoch bereits voll im Gange, die 300 CampteilnehmerInnen waren vor dem Supermarkt eingetroffen. Die Stimmung war sehr gut und viele kreative Beiträge gaben ein gutes Gesamtbild ab.
Ziel der Aktion war es, die Geschäftspolitik von Supermarktketten anzuprangern. Supermärkte sind ein entscheidender Kristallisationspunkt insbesondere der zerstörerischen und ausbeuterischen Auswirkungen der industrialisierten Landwirtschaft in der bestehenden globalen kapitalistischen Produktionsweise. Diese lassen sich anhand von Supermärkten sehr gut veranschaulichen. Von repressiven Arbeitsbedingungen (im Supermarkt ebenso wie in der Produktion), Umweltzerstörung, Dumping, sklavereiähnlicher und rassistischer Ausbeutung insbesondere von MigrantInnen und Landlosen, Klimawandel bis hin zur Zerstörung und Enteignung kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Die damit verbundenen sozial-ökologische Kämpfe und Konfliktlinien um Globale Soziale Rechte finden darin ihren Ausdruck. Ein vor dem ALDI-Markt improvisiertes Straßentheater des Camps führte dies anschaulich vor Augen.
Der Ort der Aktion war so gut verdeckt, dass selbst die Pressekontaktperson vom Camp bis kurz vor Beginn nicht wusste, wohin sie die vielen Presseleute lotsen sollte. Trotzdem war die Presseresonanz zahlreich und positiv. Insgesamt fügten sich die Beiträge und Ereignisse zu einer sehr gelungenen und erfolgreichen Aktion zusammen.. Diese war bestimmt nicht die letzte... - Ein Beobachter -

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