"Cool, dass
so viele Leute bei diesem Fußballturnier zeigen, dass sie gegen
Abschiebungen und Rassismus sind. Ich habe selber erlebt wie schrecklich
das ist", so der 16 jährige Kurde Firat vom Fußballteam
"Hier geblieben". Seine beiden Brüder wurden vor 1 1/2
Jahren in die Türkei abgeschoben. Um dem Kriegsdienst zu entgehen
leben sie versteckt. Er tritt für Jugendliche ohne Grenzen an.
Am Vormittag startete
das gemeinsame Campen des antirassistischen und Klimacamp mit einem
gemeinsamen Auftaktplenum der mittlerweile 800 TeilnehmerInnen. Am Nachmittag
geht es mit antirassistischem Kicken weiter. "Wir freuen uns besonders
über die zahlreiche Beteiligung von
MigrantInnen und Flüchtlingen und ihren Organisationen unter anderem
aus Afghanistan, Kamerun, Togo, Deutschland, Frankreich und der Côte
d'Ivoire", so Annika Soltau von der Werkstatt 3. Insgesamt 10 aufgestellte
Teams versprechen einen spannenden Verlauf des Turniers, das unter anderem
von kein mensch ist illegal Hamburg, dem Eine Welt Netzwerk, Werkstatt
3, Kölibri, iaf e.V. Hamburg, Pol-Aktiv, Yomoso e.V. und den Ultra
Sankt Pauli organisiert wird. Ein Ziel des Global Pass Fests ist es,
die Inhalte des antirassistischen Camps auch in den migrantischen Communities
Hamburgs bekannt zu machen und sie mit einzubeziehen. "Sport vereint
Menschen aus verschiedensten Ländern weltweit, im Fußball
sind die Regeln in Frankreich, Mozambique oder Deutschland für
alle gleich. Ebenso sollte das Recht auf Bewegungsfreiheit überall
und für alle gelten!" kommentiert Victor Nzuzi Mbembe von
der internationalen Kleinbauernorganisation Via Campesina.
Das Global Pass
Fest findet auch in Gedenken an Hamidur Rahman statt. Er lebte mehrere
Monate in Hamburg und beging am 3. Mai 2008 Selbstmord, nachdem ihm
Asyl in Deutschland verwehrt wurde. "Wenn du dies liest (...) werde
ich kein gültiges Stück Papier mehr brauchen, das die Leute
"Ausweis" nennen. Es ist mein letzter Traum, dass eines Tages
eine "Global ID" weltweit gültig ist und dass in allen
Ländern die Menschen zusammen leben ohne Grenzen und ohne Pässe.
Mein
Tod ist meine Antwort gegen alle inhumanen Systeme und für die
Einführung der "Global ID" in dieser Welt." -
Pressegruppe Antirassismus Camp -
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