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THEMA: 1. Mai
ORT: Berlin
ZEIT: 1. Mai 2012
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 4157 \

1. Mai 2012 in Berlin

Mit über 20.000 Teilnehmenden war die diesjährige revolutionäre 18 Uhr-Demonstration eine der best besuchtesten der letzten Jahre. Neben kapitalistischer Krise, Gentrifizierung, CDU/SPD- Stadtregierung und Polizeigewalt war sicherlich auch das gute Wetter daran nicht ganz unschuldig. Auch die Tatsache, dass kein MayDay in Berlin organisiert wurde, trug dazu dabei, dass dieses Mal alle zum Lausitzer Platz nach Kreuzberg kamen, wo die Demo startete.

Nach einem etwas langatmigen Auftakt ging es ruhig aber entschlossen los. Die Frage, ob – trotz angemeldeter Route – die Demonstration die Mitte Berlin erreichen würde, beschäftigte die Beteiligten. Die Route war zum Wohle der Herrschenden (Medien) so verändert worden, dass es nicht am Springer-Gebäude vorbeigehen konnte. Am 2. Mai 2012 feierte der Springer-Konzern mit der Elite aus Politik und Wirtschaft sein 100-jähriges Bestehen. Nach Lesart der bürgerlichen Medienlandschaft sind vor allem der neue CDU-Innensenator Frank Henkel und seine Vize-Polizeipräsidentin Margarete Koppers zufrieden. Vermutlich meinen sie die öffentliche Darstellung der jährlich wiederkehrenden anti-demokratischen Polizeistrategie. Nicht nur die wahnwitzige Anzahl von 7.700 Uniformierten, sondern auch die schlagkräftige Auflösung der Demonstration in der Höhe des Jüdischen Museums zeugen vom speziellen Fingerspitzengefühl des polizeilichen Demokratieverständnisses.
Beobachter der Demo schilderten, das es für eine Auflösung der Demonstration an dieser Stelle keinen unmittelbaren Anlass gab. Zu einzelnen Flaschen-, oder Steinwürfen kam es erst deutlich später, nachdem die Demospitze von einer starken Polizeikette in Richtung jüdisches Museum abgedrängt worden war. Die Ecke Lindenstraße/Markgrafenstraße schien allein aus polizeitaktischen Gründen gut geeignet für die Auflösung der Demonstration, die kurze Zeit später sonst durch den belebteren Innenstadtbereich gezogen wäre. Ein einsamer Müllcontainer, der in der Nähe des jüdischen Museums – 10 Meter entfernt von der nächsten Polizeikette – in aller Seelenruhe vor sich hin brennen durfte, lieferte das passende Ambiente scheinbar feuriger Krawallszenen, die im Nachhinein als Begründung für die vorzeitige Auflösung der Demo herhalten mussten. Das später gar die Meldung an die Medien lanciert wurde, die Veranstalter hätten die Polizei aufgefordert, die Demo vorzeitig aufzulösen, weil sie selbst die Lage nicht mehr im Griff gehabt hätten, trägt schon kuriose Züge gezielter Medienmanipulation.

Auf dem konsumistischen Myfest, dass wenig mit politischen Forderungen oder Rebellion zu tun hat, bewiesen die polizeilichen Stoßtrupps mit Schlägerattitude bis 4 Uhr nachts, wie mit Betrunkenen zu verfahren ist. Schikanöses Herrenmenschengehabe, Schläge ins Gesicht, auf den mit Scherben bedeckten Boden nieder reißen bis der Notarzt kommt. Festnahmen gratis dazu. Hier konnten sich die aufgeputschten Beamten noch mal so richtig abreagieren.
Doch das Sichere ist nicht sicher… Der 1. Mai 2012 war auch in Berlin Teil der Proteste gegen den kapitalistische Alltag und den Umgang der Herrschenden mit der Krise des Systems. Auf zahlreichen Aufrufen und Schildern waren Hinweise auf die Aktionstage gegen die Troika EZB, IWF und EU-Kommision in Frankfurt vom 16. - 19. Mai 2012. "Blockupy" Frankfurt!
Infos: http://blockupy-frankfurt.org/
- Victor Neuss | Aktivist der Antifaschistischen Linken Berlin

Spontan-Demonstration
auf dem Mariannenplatz
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1. Mai 2012 in Istanbul
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Fotos: Andreas Schmitz/Mike/heba/Umbruch Bildarchiv
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