Redebeitrag von Christopher Nsoh (Flüchtlingsinitiative Brandenburg)
I read from many Europeans
that Africans from sub Sahara are storming Europe in search of better life.
That is the racist mentality and the falsehood of European media. Ask the
African point of view, it is totaly different. Black Africans are legitimately
storming Europe to reclaim the property Europeans stole from Africa and
brought to Europe. Many Europeans are decived that the riches here belong
to Europe. They are all stolen goods. The rightful owners are demanding
them. The shooting of innocent Africans by the European and Morrocan forces
is a cosmetic solution to the problem. This problem must be resolved. In
resolving this problem, the Europeans have to appologise to Africans for
the crimes commited in Africa in the colonial era and later pay a reparation.
To the argument the
European media are using to persuade some Europeans that Europe must be
protected because hunger is not a nexus in the Geneva Convention to seek
asylum, it should be bore in mind that the Geneva Convention is not an
international document. It is a regional document that was adopted in
relation to EVENTS HAPPING IN EUROPE BEFORE 1951 and NOT EVENTS HAPPENING
IN THE WORLD. The then Organisation of African Unity (OAU) has a different
definition of who is an asylum seeker and thesame with the Organisation
of American States (OAS) in the Cartagena Declaration of who is a refugee.
The reason is that the Geneva Declaration of 1951 is a narrow document
which left out other nexus affecting other parts of the world forcing
its people to seek asylum. Despite the narowness of the Geneva Convention,
it at least mentioned the fact that signatories of this document should
not deport asylum seekers to countries where their lives are in danger.
The Europeans, the so called human rights defenders are not only deporting
but have gone to the extend of to SHOOT and KILL. The Geneva Declaration
should be scraped off and a real international documents adopted with
representatives from the different regions of the world to define who
is an asylum seeker.
At the time the Geneva Convention was adopted, neither African state nor
Latin America was there. Today, they MUST be there.
CALL: The African
Colonial Conference 2004 is invitating every body infront of the Spanish
Embassy in Berlin to condemn the shooting of Sub Saharan Africans at Inclaves
of Ceuta and Mellila in Spain. The Fortress Europe must be BROKEN.
Christopher Nsoh.
Redebeitrag der Antirassistischen Initiative Berlin
Wir hoffen, dass die
spanische Botschaft heute auch die unsere versteht, denn wir sind wütend.
Wütend über das Vorgehen der spanischen Regierung an den Grenzen
von Ceuta und Mellila. Noch wütender aber darüber, dass Tote und
Verletzte längst zum Alltag an den Grenzen der Festung Europa geworden
sind, dass wir jeden Tag hier stehen könnten und nicht nur hier.
Seit Jahren kommen
Menschen als direkte Folge der Militarisierung der Grenzen, der Asylgesetze,
der Lager- und Abschiebungspolitik ums Leben. Die Organisation UNITED
hat über 6000 solcher Todesfälle seit 1993 dokumentiert.
1993 das Jahr,
in dem das Recht auf Asyl in Deutschland faktisch abgeschafft wurde. Seitdem
immer weniger Menschen hier Asyl erhalten. Die tausenden dokumentierten
und undokumentierten Todesfälle haben etwas mit dieser Abschaffung
zu tun. Sie zeigen, dass eben nicht alle Menschen gleich sind. Dass nicht
alle Menschen die gleichen Rechte haben. Die deutsche, die spanische,
die europäische Migrationspolitik ist eine Politik der Entrechtung.
Eine Entrechtung, die das Ziel hat, Migration zu kontrollieren
koste es was es wolle.
Der Tod an den Grenzen,
bei Abschiebungen, durch Selbstmorde ist die krasseste Konsequenz dieser
Politik. Doch nicht der Tod ist das Ziel, das diese Politik verfolgt.
Schily lügt nicht, wenn er meint, dass es keine weiteren Toten geben
dürfe. Denn das Ziel der deutschen, der spanischen, der europäischen
Politik ist es, das Leben und seine Bewegungen zu kontrollieren.
Die Politik der Entrechtung
sperrt Menschen in Lager.
Die Politik der Entrechtung verwehrt Menschen das Wahlrecht.
Diese Politik verwehrt Menschen das Recht, dort zu leben wo sie leben
wollen.
Sie verwehrt Menschen, dorthin zu gehen, wo sie hingehen wollen.
Sie verwehrt Menschen, Geld zu verdienen.
Diese Politik verwehrt
Menschen immer wieder das Recht auf Leben, wenn sie diese Rechte einfordern.
Wenn sie die Rechte einfordern, die eigentlich die Rechte aller Menschen
sein sollen. Menschenrechte. Dieses scheinbar universale Recht, das immer
wieder von den Staaten Europas hochgehalten wird. Dieses Menschenrecht,
das Recht auf ein gutes Leben, das Recht auf die freie Entscheidung, wo
wir leben wollen, wo wir hingehen wollen, wie wir unser Geld verdienen.
Es ist im besten Fall ein Recht der Kolonialländer. Wie Spanien,
wie Deutschland.
Dieser Zustand ist
nicht neu, er ist unerträglich und zwar schon lange.
Was in Ceuta und Melilla
in den letzten Tagen geschah und jetzt noch geschieht ist tragisch.. Und
doch ist es nur ein winziger Blick in den Alltag der europäischen
Migrationspolitik. Einer Politik der Illegalisierung und Kriminalisierung
von Menschen, die täglich in ihrer Tötung münden kann.
Es ist nicht Zynismus.
Es ist die Konsequenz dieser Politik der Entrechtung, dass nun, im Namen
der Menschenrechte, wieder verstärkt über die Einrichtung exterritorialer
Lager in Nordafrika diskutiert wird. Diese von der EU schon länger
verfolgten Pläne sollen Migration erschweren, Flucht verhindern.
Indem Asylanträge bereits außerhalb der Grenzen Europas entschieden
werden, sollen nur noch gezielt Ausgewählte die Möglichkeit
haben, nach Europa einzureisen. Vor dem Hintergrund der dramatischen Ereignisse
gelingt es der EU, diese Politik noch als Ausdruck eines besonderen Humanismus
darzustellen. Diese Heuchelei kotzt uns an.
Um das grundsätzliche
Problem eines krassen Wohlstandsgefälles zwischen dem europäischen
und dem afrikanischen Kontinent zu lösen, wird derzeit von Seiten
Europas versprochen, mehr Entwicklungshilfe zu leisten. Dabei wird ignoriert,
dass die Ursache dieser Ungerechtigkeiten in der Geschichte der kolonialen
Ausbeutung und der bis heute fortbestehenden Ausbeutung auf dem Weltmarkt
zu suchen ist.
Es wäre besser,
wir stünden heute vor der europäischen Kommission, denn nicht
nur Spanien ist für die Toten an der eigenen Grenze verantwortlich.
Die Toten sind die direkte Folge der europäischen Abschottungs- und
Kontrollpolitik. Sie sind keine negativen Begleiterscheinungen.
Wir haben genug von Europas
Heuchelei Stoppt die Massaker
Schluss mit der Entrechtung und Kriminalisierung von MigrantInnen und Flüchtlingen
Weg mit den Plänen für exterritoriale Lager
Freedom of Movement Kein Mensch ist illegal
Redebeitrag der Plataforma
Wir sind hier heute
zusammengekommen um gegen die Brutalität der Europäischen Gesellschaft
und ihrer Regierungen zu demonstrieren, die für schon viel zu lange
Zeit Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben. Ein System, das Menschen
vertreibt und sie unter Zwang stellt um sich Speisen aufzutischen, den
Tank mit Benzin zu füllen, Gummieinlagen in die Schuhe legen, Kaffee
in die Tassen gießen und Schokolade zum Nachtisch genießen
zu können. Auf den Punkt gebracht: wir sind heute hier um gegen die
Kontinuitäten des Kolonialismus und seine verheerenden bis tödlichen
Auswirkungen für die Leben so vieler Millionen von Menschenleben
zu demonstrieren.
Mit der Ankunft der
Europäer in Afrika, Asien und Amerika war ein Prozess in Gang gesetzt,
der --nun schon über 500 Jahre später-- bis zum heutigen Tage
andauert und sich durch Diebstahl und Zerstörung, Vergewaltigungen,
Genozid und ewige Versklavung kennzeichnet.
Von dem Tag an, als
Europäer ihre Füße auf Land setzten, welches nicht in
ihrem Vermögen stand, haben sie unnachgiebig und gewaltsam ihre Herrschaft
aufzuzwingen versucht und allen Nicht-Weissen das Menschsein aberkannt.
Heutzutage macht nun
die Flüchtlings- und MigrantInnenpopulation die größte
menschliche und soziale Gruppe in der Welt aus, die sowie historisch als
auch für Ewigkeit entwurzelt; Menschen die stets unter Zwang vertrieben
werden; Menschen, die zu Unrecht mit Kontinuität gewaltsam, inhuman,
brutal und grausam in Ketten gelegt, versklavt, geschlagen, gefoltert,
und dann ermordet werden. Und das alles geschah und geschieht im Namen
der Gier. Denn es sollte noch nicht einmal das geteilt werden, was nicht
Ihnen weder früher noch zum jetzigen Zeitpunkt gehörte.
In diesem Land werden
Tausende von Menschen durch Ausgrenzung, Isolation, Residenzpflicht, Polizeikontrolle
und Abschiebung permanent politischer Verfolgung ausgesetzt. Und das von
den selben Behörden und Institutionen, welche ihnen eigentlich zur
Gabe von Schutz verpflichtet sind, die statt die Intention zu haben ihnen
Schutz zu garantieren, die Menschen vielmehr unter Druck setzen um so
wieder eine "freiwillige" Ausreise zu erzielen.
Anstelle den Menschen
das zu gewähren was Ihnen zusteht Respekt, Gerechtigkeit, Verständnis,
Solidarität besteht ausgehend von der Regierung zu den Menschen
ein kontinuierlich fließendes Band der Teilung und Apartheid, der
Nichtachtung und der Schikanierung, der Ablehnung und des Hasses. Die
Ausnahmen sind schlicht zu gering und die Wunden arg zu tief gerissen.
Welche Leute braucht
es, um Hunderte von verzweifelten Menschen an einen Ort mitten in der
Wüste zu schicken, wo weder Essen noch Wasser aufzufinden ist? Wird
es mehr als 500 Jahre benötigen, dass Europäer, Amerikaner und
ihre Regierungen die Bedeutung des Kolonialismus erkennen werden, nämlich
Mord und Genozid, und dass Deportationen schon immer einer Ihrer grausamsten
Instrumente dieses Systems gewesen ist und bleiben wird?
Es wird nun wieder
viel über die Hilfe um den Willen Afrikas gesprochen. So die Mächtigen
und ihre Mitläufer: Die Probleme Afrikas könnten nur dort vor
Ort, nicht in Europa gelöst werden. Afrika benötigt zu dessen
Entwicklung die Unterstützung von Europa. Ja, genauso wie im Irak
brauchte es eine Besatzung um eine freiheitliche und demokratische Ordnung
einzuführen.
In Ihrer Sprache ist
ein kühles Reden in abscheulicher Manier eines Technokraten, der
die Hoffnung auf Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit nährt, welche
dann durch Unterdrückung und Repressionen gefüttert wird.
Ihre Utopien waren
auch immer diese fernen Länder, deren saftige Früchte und deren
schöne Menschen, die Liebe und der Genuss, die Natur welche nicht
irgendjemanden sondern allen gewachsen ist. So wollen wir Ihnen nun etwas
schildern, was Sie sich nie vorstellten: Unsere Utopien sind immer frei
von Ihnen und Ihren Zwängen, zu sein und zu bleiben egal welchen
Preis wir dafür bezahlen werden müssen.
Wann werden wir einen
Punkt erreichen, an dem wir gemeinsam sagen werden "es ist genug"?
Wie lange dauert es bis zu viel als zu viel wahrgenommen wird? Wann werden
unsere egoistische und individualistische Leben ihre Bedeutung verlieren,
angesichts solcher Barbarei und Grausamkeit? Wann wird die Störung
des empfindlichen Gleichgewichts durch einen letzten noch schweren Schlag
alles erschüttern und den Neuaufbau einer neuen Ordnung zulassen?
Wann wird die Courage gewährt, sich die Menschlichkeit wieder zu
nehmen ohne eine Erlaubnis und ohne einen Kompromiss? Wenn nicht jetzt,
dann wann? Wie viel Tote, Vertriebene und Verfolgte wird es kosten bis
man in Europa endlich die unbeschreibbare Dicke des Blutes an seinen Händen
sieht?
Zu lange herrscht
nun schon Schweigen, Abgestumpftheit und Komplizenschaft. Zu lange haben
nun schon die gleichen Menschen den Preis mit fürchterlichen Leiden
bezahlen müssen. Zu lange haben die Kolonisatoren sich bei ihren
Vorhaben im Namen von Fortschritt und Profit, Demokratisierung und Modernisierung
als Entdecker und Eroberer gesehen, aber nie als Unterdrücker und
Henker, deren Hinrichtungen Menschen und abermals Menschen zum Opfer fielen.
Und so, wenn auch unter neuem Gewandt, das koloniale Schlachten fortgesetzt
zu wird.
Wir werden uns aber
weder mundtot noch zum Stillstand bringen lassen. In welcher Art und Weise
sie auch handeln werden, wir können und wollen Ihre Herabwürdigungen
und Verbrechen nicht weiter hinnehmen. Wir werden nicht länger ihre
Ignoranz unbeachtet lassen, die Mittäterschaft gleich kommt. Die
Kontinuität ihres Kolonialismus wie die rassistischen Übergriffe
von Seiten Ihrer Polizei wie von Seiten Ihrer Neo-Nazis klagen wir entschieden
an.
Heute wiederholen
wir nur das, was unsere KollegInnen in Spanien mit Wut und Schmerz zu
denen im Zentrum der Macht zu sagen hatten:
dass sie (die Regierenden) diese Grenzpolitik geschaffen haben, dass das
ihre Kriege sind, und dass es unsere Toten sind. Dass es eine Allianz
für den Tod an der Grenze ist, dass die sozialen Bewegungen, die
ImmigrantInnen und jeder Bürger/jede Bürgerin nicht vergessen
werden, dass es die Toten der Ausländerpolitik der spanischen und
marokanischen [und deutschen]Regierungen sind. Wir werden klar und deutlich
sagen, dass wir uns nicht zufrieden geben werden mit den Geschäften,
die sie mit dem Leben der Menschen machen. Wir werden nicht schweigend
den Preis ihrer Scheinheiligkeit zahlen. Und hoffentlich werden wir die
Kraft haben, nicht nur diese Situation zu verändern, sondern sie
auch für diese Barbarei zahlen zu lassen.
Zum Schluss, geben
wir bekannt, dass unser Kampf ein Kampf ist für unsere Befreiung;
Befreiung von der Ungerechtigkeit, Befreiung von Gewalt, Befreiung von
der Unterdrückung und Befreiung von dieser unzivilisierten Zivilisation.
Unsere Befreiung vom Kolonialismus ist sehr eng verbunden mit den Entscheidungen
die sie treffen werden. Aber egal wie das letztendlich ist, wir werden
unserem Kampf fortführen mit oder ohne Sie.
Das bedeutet, was
wir nun sagen: Wir sind nicht gekommen um Sie um irgendetwas zu bitten;
wir fordern ein Ende dieser Politik!
Wir werden nicht
für die Gerechtigkeit betteln sondern sie einfordern!
Wir fordern von Ihnen das Ende des Tötens, der Verbrechen, den Kontinuitäten
des Kolonialismus!!!
Wir wollen keine
Gnade oder Erbarmen und insbesondere brauchen wir keine Erlaubnis um zu
sagen: Einen Stop des Systems von Grenzen und Ausgrenzen! Diesem eine
Grenze setzen, nicht den Menschen! STOP STOP STOP STOP STOP STOP STOP
STOP STOP STOP STOP STOP!!!
Plataforma, Oktober
2005
|