Reichlich
Repression gegen Anti-Repressionsdemo
Auf einem Treffen zahlreicher linksradikaler Gruppen und Einzelpersonen
entstand die Idee, für den 22. März 2014 zu einem offensiven
Aktionstag gegen Repression, gegen die gesellschaftlichen Machtverhältnisse
und gegen politische Justiz zu mobilisieren. Für den Nachmittag wurde
eine Demo durch Moabit angemeldet, für den Abend war eine unangemeldete
Spontandemo geplant. Es sollte ein kämpferischer Tag gegen die Repression
sein, er endete jedoch mit einer Menge Festnahmen und einem verwirrten
Publikum.
Hier einige Fotos von der Demonstration. Den unten stehenden Kommentar
haben wir von
indymedia.linksunten übernommen.
"Es gibt wahrscheinlich
viel zu kritisieren am Anti-Repressionstag. Einiges davon betrifft die
eigene Rolle. Die der Organisierenden, die des eigenen Umfelds, die eigene
Rolle. Darauf möchte ich hier nicht eingehen. Stattdessen möchte
ich den Blick lenken, zu einem anderen Adressaten unserer Kritik: der
Polizei und ihrer Hintermänner und Hinterfrauen. Sie hat unsere Demonstration(en)
durch ihre Taktik der Übermacht und des Raumverbots verunmöglicht.
Sie hat mal wieder gezeigt, was mit dem sperrigen Begriff Repression auch
und im Besonderen gemeint ist.
Heute umsonst: ein kleines Stück Repression
Die Repression ein Stück weit am eigenen Leib erfahren 'dürfen'
an einem solchen Tag viele Menschen. Bullenwannen überall. Martialisch
positionierte Uniformierte. U-Bahnhöfe geschlossen, Stadtteile abgeriegelt.
Tausende Bullen und hunderte von Wannen im Einsatz. Die Bullen wirken
bedrohlich. Man kann versuchen, sie zu ignorieren und spürt doch
ihre Omnipotenz. Wer hier eigentlich wen bedroht, wird den Menschen klar.
Das Offensichtliche wird den Leuten auf einmal vor Augen gehalten: Der
Kaiser ist nackt! Weil der Polizist ein Bulle ist, kann er niemandens
Freund sein! Unmittelbar vor Ort, wenn die Polizei, "dein Freund
und Helfer", sich als Cyborg, das sein Gesicht nicht verlieren kann,
weil es keines hat, entpuppt - gibt es niemanden, der die Wahrheit verlügt.
Die Presse wäre natürlich 'da' gewesen, wie eine Schmeißfliege
bei der Scheiße der Opportunität, wenn es Bilder gegeben hätte.
Doch wir? Haben noch nicht einmal einen Furz an Anlass geboten. Keine
"Krawalle", keine Lagerfeuerromantik. (Und also die Presse zum
Schweigen bestraft.)
In gewisser Weise kann man das doch als Erfolg verbuchen. Ein riesiger,
übertrieben wie häufig, dabei sichtbarer Aufmarsch der Repression.
Wer sonst, wenn nicht der Repressions-Apparat selbst, könnte solche
Bilder (in den Köpfen) liefern? Wer könnte besser das Thema
Repression vermitteln, wenn nicht die Polizei?" (indymedia.linksunten)
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