Weltsozialforum in Nairobi, 20.-25. Januar 2007
Foto: Ann Stafford
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Harsche Kritik aufgrund von Ausgrenzung begleitete das WSF, sogar die Abschlußerklärung der Versammlung sozialer Bewegung ging auf zu hohe Preise für Teilnahmegebühren und Essen ein. Das Trinkwasser wurde in Plastikflaschen zum vierfach erhöhten Preis verkauft.
Ein Forum, auf dem soziale Bewegungen gegen die Privatisierung von Wasser protestieren, und das Wasser wird nicht umsonst verteilt? Nebst den Bergen von Plastikmüll von den Plastikflaschen nur einer der deutlichsten Widersprüche auf dem WSF. Ein Teilnehmer fühlte sich fast an Übertragungsrechte bei der Fußball-WM erinnert, angesichts dessen, dass die Mobiltelefonfirma Celtel exklusiv Handykarten auf dem Forum verhökern durfte (und dann auch noch teurer als die Konkurrenz) und die WSF-Anmeldung mit erledigte.


Die teilnehmenden Gruppen des WSF waren mehrheitlich
Nichtregierungsorganisationen (NGOs), Hilfswerke, kirchliche Vereinigungen und Stiftungen. Immerhin waren beispielsweise aus Südafrika und Südostasien kämpferische Bewegungen angereist. Etwas nervig waren die Hinweise in den Medien, das Afrika jetzt auch Teil der globalisierungskritischen Bewegung sei.
Als gäbe es in Südafrika keinen Widerstand gegen Wasserprivatisierung, als hätten sich die Ogoni in Nigeria nicht schon lange gegen den Ölmulti Shell gewehrt, von den ganzen Revolten gegen den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank und den Neokolonialismus ganz zu schweigen. Nebenbei erinnerte ein Transparent an den kenianischen Unabhängigkeitskampf der Mau Mau, "fighting terrorism since the 1880s", und ein Stand forderte die Freilassung der noch immer inhaftierten Gefangenen.

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