Farbimpressionen aus Indien, 1991 / 1193i
Fotos und Texte von Otto Göpfert

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Es fiel mir immer wieder schwer NEIN zu sagen und die Wüstensöhne zu enttäuschen und sie untätig auf ihren Stühlen hocken zu sehen. Ich schützte Magenbeschwerden vor und bekam sie tatsächlich, und ich wußte nicht, ob ich sie allein aus Höflichkeit den wartenden Kameltreibern gegenüber bekam. In anderen Absteigen wurden Gäste, die nicht auf Safari gingen, höflich, aber nachdrücklich ausquartiert. Wer weiß, wie meine Freunde morgen darüber entscheiden mochten.
Die Opiumpfeife, die Hukka, ist der tägliche Wegbegleiter vieler Hirten und Kameltreiber. Sie ist Medizin und Narkotikum gegen


Hunger, Durst, nächtliche Kälte, Krankheit und gegen die brütende Hitze in der Vormonsunzeit. Hier in der Herberge war jedoch der Alkohol an die Stelle des Opiums getreten, und ich sah die wartenden Männer immer wieder zur bauchigen Rumflasche greifen.
Also stellte ich ihnen eines Abends eine THREE-X-Rumflasche auf den Empfangstisch. An dieser Sorte hingen sie besonders. Die Männer nahmen mein Geschenk lächelnd an. "Ein verspätetes Holi-Geschenk, mein Freund?" schmunzelte der jüngste der vier, der mir am besten gefiel. Das Holi-Fest war am Tag zuvor zu Ende gegangen, und der Kater saß allen noch im Gesicht. Von diesem Abend an hatte ich gewonnen.
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