Burma (Myanmar)
Fotos: Nicholas Ganz
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  1962 putschte das Militär endgültig, offiziell um die Ordnung im Land wiederherzustellen und den ethnischen Aufstand zu beenden. Doch seit dem Putsch hat die Junta das Land nur in den wirtschaftlichen Ruin getrieben und in den Grenzregionen tobt weiterhin ein blutiger Bürgerkrieg.
1987 wurde Burma von den Vereinten Nationen offiziell als eines der ärmsten Länder der Welt eingestuft und trägt seitdem den Status eines LDC (Least Developed Country). Daraufhin gingen ein Jahr später Tausende Bürger und auch einige Regierungsangestellte auf die Straße. Sie versammelten sich am 8.8.1988 zu einem Generalstreik, um ein Ende der Militärherrschaft und eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Landes zu fordern. Im ganzen Land unterstützten hunderttausend Demonstranten den Streik und feierten auf den Straßen ihren zu früh erhofften Sieg.
Doch in der Nacht dieses Tages, der später als 8888 in die Geschichte einging, fuhren Truppenfahrzeuge vor den Demonstranten auf und schossen wahllos in die Menge.
In den darauffolgenden Wochen starben mehr als 10.000 Frauen, Kinder, Studenten, Mönche und Arbeiter im Kugelhagel der Regierungstruppen.
Die Massaker in Burma nahmen die Ereignisse auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking ein Jahr später vorweg. In Burma verfolgten jedoch keine ausländischen Kameras die Erschießungen.

Auf Druck der internationalen Gemeinschaft wurden 1990 freie Wahlen abgehalten, die von der oppositionellen NLD (National League for Democracy) haushoch gewonnen wurden. Doch die Generäle mißachteten das Ergebnis und halten bis heute hartnäckig an ihrer Macht fest. Gewählte Mitglieder des Parlamentes wurden in Gefängnisse gesperrt oder verschwanden spurlos. Viele flüchteten ins Ausland. Die Vorsitzende der NLD und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist seitdem, mit kurzen Unterbrechungen, bis heute mehr als 11 Jahre unter Hausarrest gestellt und vollständig von der Öffentlichkeit abgeschnitten.

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