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1962 putschte das Militär endgültig, offiziell um die Ordnung
im Land wiederherzustellen und den ethnischen Aufstand zu beenden. Doch
seit dem Putsch hat die Junta das Land nur in den wirtschaftlichen Ruin
getrieben und in den Grenzregionen tobt weiterhin ein blutiger Bürgerkrieg.
1987 wurde Burma von den Vereinten Nationen offiziell als eines der ärmsten
Länder der Welt eingestuft und trägt seitdem den Status eines
LDC (Least Developed Country). Daraufhin gingen ein Jahr später Tausende
Bürger und auch einige Regierungsangestellte auf die Straße.
Sie versammelten sich am 8.8.1988 zu einem Generalstreik, um ein Ende
der Militärherrschaft und eine Verbesserung der wirtschaftlichen
Lage des Landes zu fordern. Im ganzen Land unterstützten hunderttausend
Demonstranten den Streik und feierten auf den Straßen ihren zu früh
erhofften Sieg.
Doch in der Nacht dieses Tages, der später als 8888 in die Geschichte
einging, fuhren Truppenfahrzeuge vor den Demonstranten auf und schossen
wahllos in die Menge.
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In den darauffolgenden Wochen starben mehr
als 10.000 Frauen, Kinder, Studenten, Mönche und Arbeiter im Kugelhagel
der Regierungstruppen.
Die Massaker in Burma nahmen die Ereignisse auf dem Platz des Himmlischen
Friedens in Peking ein Jahr später vorweg. In Burma verfolgten jedoch
keine ausländischen Kameras die Erschießungen.
Auf Druck der internationalen Gemeinschaft wurden 1990 freie Wahlen
abgehalten, die von der oppositionellen NLD (National League for Democracy)
haushoch gewonnen wurden. Doch die Generäle mißachteten das
Ergebnis und halten bis heute hartnäckig an ihrer Macht fest. Gewählte
Mitglieder des Parlamentes wurden in Gefängnisse gesperrt oder
verschwanden spurlos. Viele flüchteten ins Ausland. Die Vorsitzende
der NLD und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist seitdem,
mit kurzen Unterbrechungen, bis heute mehr als 11 Jahre unter Hausarrest
gestellt und vollständig von der Öffentlichkeit abgeschnitten.
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