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Von 1886 bis 1948 war Burma eine Kolonie der britischen Krone. Für
die Burmesen war es ein langer und zum Teil blutiger Kampf gegen diese
Fremdherrschaft, bis sie schließlich unabhängig wurden. An
der Formung eines freien burmesischen Staates war unter anderem General
Aung San beteiligt, der sich stark für sein Land einsetzte. Er unternahm
auch den Versuch, eine Einheit zwischen den in Burma lebenden Völkern
zu erreichen. Ihm gelang es, das lange gehegte Mißtrauen der ethnischen
Minderheiten gegen die Burmesen zu überwinden und ihr Vertrauen zu
gewinnen. Er gestand ihnen das Recht auf Unabhängigkeit zu, das in
dem legendären Abkommen von Panglong schriftlich niedergelegt wurde.
Aung San wurde jedoch 1947 für seine freien Gedanken von oppositionellen
Burmesen ermordet und wird bis heute als Volksheld verehrt.
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Nach seiner Ermordung schlitterte das Land
in ein gesellschaftliches Chaos, die Regierung war sich uneins und die
kommunistische Partei verließ ihre Sitze im Parlament, um in den
Untergrund zu gehen. Der bewaffnete Aufstand der Kommunisten gegen die
Zentralregierung dauerte bis Ende der Achtziger Jahre an. Die neue Regierung
des unabhängigen Burmas hatte mit den Zielen von Aung San wenig gemein
und mißachtete das Panglong Abkommen. Dadurch fühlten sich
einige Volksgruppen hintergangen. Zudem kam erschwerend hinzu, daß
die zentrale Regierung die Kontrolle über ihr Militär verloren
hatte. Es ereigneten sich blutige Übergriffe burmesischer Truppen
gegen die Bevölkerung der ethnischen Minderheiten. Die Armee wurde
ein Staat im Staat. Aus reiner Notwehr griffen einige Ethnien daraufhin
zu den Waffen, um zum Einen ihre Bevölkerung vor solchen Angriffen
zu schützen und um mit Gewalt ihr von Aung San unterzeichnetes Recht
auf Unabhängigkeit zu erwirken.
Seit 1949 wird in Burma der weltweit längste Bürgerkrieg gegen
die weltweit am längsten andauernde Diktatur geführt.
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