|
3
Mein Aufenthalt im RAJDHANI ging zu Ende. Es waren einige Gäste
eingetroffen und mit den Männern auf Safari gegangen, und die
Wüstensöhne waren zufrieden. Am Abend nach der Rückkehr
gab es die übliche Abschiedsfeier mit Bier und Rum, einer bunten
Torte und vier bildschönen jungen Touristinnen - blonden Mädchen
aus Schweden. Ein junger Franzose, offenbar der Freund einer der schönen
Blondinen, saß gelangweilt und wohl etwas eifersüchtig
abseits der feiernden Gruppe.
Die Kameltreiber und Herbergsbesitzer waren außer Rand und Band.
Sie sparten nicht mit Herzlichkeiten und Avancen und kleinen
|
|
Komplimenten, steckten den Schönen und auch mir lachend ein Stück
Torte in den Mund. Brachten den einen und den anderen Toast auf die
Schönen aus, tranken viel und tranken mit den Mädchen auf
Brüderschaft, umarmten sie, tauschten den üblichen "Bruderschaftskuß"
aus und kamen so zu ihrem Recht.
Ich saß ruhig im Hintergrund. Niemand beachtete mich, so konnte
ich die Männer in Ruhe betrachten. Wie temperamentvoll, leidenschaftlich
erregt und trotzdem sensibel in Fragen des Takts waren die einfachen
Wüstensöhne auch noch zu fortgeschrittener Abendstunde, weit
entfernt von den Peinlichkeiten einer europäischen Wochenend-Fete. |
|