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Das Rauchhaus wurde von den Besetzern nach dem Berliner Stadtguerillero
Georg von Rauch benannt, der wenige Tage zuvor nach einem Schusswechsel
mit der Polizei gestorben war.
Nach fünf Monaten auf der Flucht wurde Georg von Rauch am Abend des
4. Dezember 1971 in der Eisenacher Straße, Nähe Mündung
Kleiststraße, in Berlin-Schöneberg von Zivilfahndern gestellt
und bei einem Schusswechsel tödlich in den Kopf getroffen.Von Rauch
hatte zuvor zusammen mit Michael Bommi Baumann, Hans Peter
Knoll und Heinz Brockmann versucht, einen gestohlenen Ford Transit umzuparken,
der bereits unter Observation von Polizisten und Verfassungsschützern
stand.
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Nach Angaben der Behörden ist es bei dem
Versuch der Festnahme zu dem Schusswechsel gekommen, bei dem von beiden
Seiten insgesamt etwa 25 Schüsse abgegeben worden seien. Dabei hätten
die Gestellten, die außer von Rauch schließlich entkommen
konnten, das Feuer eröffnet.
Linke Unterstützer zogen diese Darstellung später in Zweifel
und verwiesen darauf, dass neben der Leiche keine Pistole gefunden worden
war. Sie schlossen daraus, ein unbewaffneter von Rauch sei ohne Gegenwehr
erschossen worden (Killfahndung). Dahingegen wartete Baumann
in einem Spiegel-Interview zwei Jahre darauf mit einer anderen Version
auf: Danach habe in der Tat von Rauch zuerst geschossen, jedoch sei fast
gleichzeitig von den Ermittlern gefeuert worden. Baumann räumte bei
gleicher Gelegenheit ein, dass auch er an diesem Tag Schüsse abgegeben
hatte. |
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