Plastikmeer
am Rande Europas - Arbeitsmigration
in der industriellen Landwirtschaft Fotos von Lisa Bolyos und Marco del Pra' |
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Mitten im "Plastikmeer", außer Sichtweite der Wohnsiedlungen, stößt mensch auf eine "parallele Welt". Die Menschen, auf die unterste Stufe der sozialen Leiter gedrängt, hausen hier in selbst gebastelten Verschlägen aus Karton- und Plastikresten, den so genannten "chabolas". An manchen Orten leben sechzig, achtzig oder mehr als hundert Personen in solchen Hüttensiedlungen, die sich auf verseuchtem Ödland neben wilden Mülldeponien oder in verlassenen Treibhäusern erstrecken. Andere übernachten in Lagerhallen, in denen Düngemittel und Pestizide aufbewahrt werden. Am besten haben es noch diejenigen, die zu mehreren Unterschlupf in einem "cortijo" finden, das sind halb verfallene Steinhütten oder kleine landwirtschaftlichen Gebäude, die von den spanischen Familienbetrieben aufgegeben wurden, als der Treibhaus-Boom einsetzte. |
In 55 Prozent dieser Unterkünfte gibt es kein Trinkwasser, 57
Prozent verfügen weder über Toiletten noch Bad, 31 Prozent
haben keinen elektrischen Strom. |