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Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen
The Voice Africa Forum e.V. Refugee Human Right Group (Jena)
Flüchtlingsinitiative Brandenburg (Potsdam)
Bündnis gegen Residenzpflicht (Berlin)
Pressekontakt: Cornelius Yufanyi 0170/8788124 - Jean Jaques Effson 0173/6438239
Presseerklärung zu den Aktionstagen gegen die Residenzpflicht vom 17.
bis 19. Mai 2001 "Movement is our right!"
Gegen das Residenzpflichtgesetz protestieren Flüchtlinge aus dem gesamten
Bundesgebiet vom Donnerstag bis Samstag auf dem Schlossplatz in Berlin-Mitte.
Dieses Gesetz verbietet ihnen den Landkreis, dem sie zugeteilt wurden,
ohne Erlaubnis zu verlassen. Dadurch unterliegen sie permanenter staatlicher
Kontrolle. Die Bewegungsfreiheit wird eingeschränkt. Verlassen Flüchtlinge
den Landkreis ohne Genehmigung, werden sie kriminalisiert.
"Denn die Residenzpflicht schränkt auch unser Recht auf Meinungs- und
Redefreiheit sowie das Recht auf Vereinigung ein und verstößt damit gegen
die Artikel 13, 19, 20, 27, und 29 der von Deutschland unterzeichneten
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte."
José Maria Jones hat mittlerweile die Ausreiseaufforderung wegen dem Verstoß
gegen die Residenzpflicht erhalten. "Während des Flüchtlingskongresses
forderten wir die Abschaffung dieses rassistischen Gesetzes und nach dem
Kongress entschieden wir uns für zivilen Ungehorsam, um gegen dieses Gesetz
zu protestieren," erklärt Cornelius Yufanyi. Trotz staatlicher Repressionen
halten die Initiatoren an dieser Entscheidung fest und riskieren bewusst
die persönlichen Konsequenzen - von Geldstrafe bis Abschiebung.
Auch im Vorfeld der Aktionstage werden Flüchtlinge an der Mobilisierung
gehindert. So entfernte die Polizei in Göttingen geklebte Plakate wieder.
Die Heimleiterin des Erstaufnahmeheims Jena-Forst erhielt von einem Flüchtling
Flugblätter zur Information. Plakate ließ sie schon davor immer wieder
abnehmen. Die Aussagen der Flugblätter seien verfassungsfeindlich, dieser
Meinung sei auch das Innenministerium Thüringen und werde dagegen vorgehen,
erklärte die Heimleitung.
Trotzdem erwarten die Initiatoren, The VOICE Africa Forum und die Brandenburgische
Flüchtlingsinitiative über 1000 TeilnehmerInnen aus der gesamten Bundesrepublik.
Tony Richardson von der Campaign to Close Campsfield and the Barbed Wire
Britain, anti detention network und Francois Chesnais von ATTAC, Frankreich
haben ihre Teilnahme zugesagt. International werden die Aktionstage unter
anderem unterstützt von UNITED for Intercultural Action, Amsterdam - Campaign
Against Racism and Fascism (CARF), London - Derechos para tod@s, Madrid
- Institute of Race Relations, London.
Zentraler Ausgangs- und Veranstaltungsort ist der Schlossplatz. Am Donnerstag
überreicht eine Delegation der VeranstalterInnen dem Bundestag ein Memorandum
gegen die Residenzpflicht. Ab 11.00 Uhr wird der Inhalt des Memorandums
im Rahmen einer Kundgebung am Pariser Platz vorgestellt. Am Samstag den
19. Mai findet ab 12.00 Uhr eine bundesweite Demonstration statt. Treffpunkt
ist die Weltzeituhr am Alexanderplatz. "Wir protestieren und rufen zur
sofortigen Abschaffung der Residenzpflicht auf, die es nur in Deutschland
seit 1982 gibt. Wir tun dies in Fortsetzung unseres politischen Kampfes
für menschliche Freiheit im Exil."
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