Protestcamp
/ Gecekondu
am Kottbusser Tor
Seit Samstag, dem
26. Mai 2012, halten MieterInnen aus den anliegenden Wohnanlagen den südlichen
Teil des Kotti besetzt. Mit ihrer Platzbesetzung protestieren sie gegen
die steigenden Mieten in den ehemaligen Sozialwohnungen am Kotti. Die
ehemals unbeliebten Neubauten aus den 70ern ("schade das beton nicht
brennt") wecken im neuen Trendbezirk Kreuzberg verstärkte Verwertungsinteressen.
Etwa 1000 Wohnungen am südlichen Kottbusser Tor gehören den
privaten Eigentümerinnen Hermes und GSW. Sie sind noch in der Anschlussförderung,
aber durch den jährlichen Abbau von Subventionen ist die Miete für
viele langjährige Mieter_innen unbezahlbar geworden. Dieses Fördersystem
ist noch von Landowsky und Co verzapft worden. Viele zahlen inzwischen
50% und mehr ihres Einkommens für die Miete. Die vom letzten Senat
(SPD/Linke) privatisierte GSW nimmt außerdem überhöhte
Betriebskosten von ihren Mieter_innen. Wer ALG II bezieht, wird vom JobCenter
aufgefordert, die "Miete zu senken", d.h. im Klartext, sich
an den Stadtrand zu verpissen. Die MieterInnen, viele davon mit sog. Migrationshintergrund,
wohnen teilweise schon seit Jahrzehnten in 36 und wollen sich nicht kampflos
vertreiben lassen. Da die Hausbesitzer (darunter die ehemals landeseigenen
GSW) und die Politik alle bisherigen Proteste ausgesessen haben, erklären
die MieterInnen nun, sie werden den Platz nicht eher räumen, bis
eine politische Lösung gefunden ist.
Kommt am Kotti vorbei, die PlatzbesetzerInnen freuen sich über jede
Unterstützung. Hier einige Bilder
vom Gecekondu und den bisherigen Veranstaltungen.
Lärmdemo am
9.6.2012
Fotos: Gabi Kellmann/Tom Burgas/Umbruch Bildarchiv
Mehr als 400 Menschen kamen zur zweiten Lärmdemo am 9. Juni 2012.
Es war eine laute und bunte Demonstration! Ärgerlich war eine Provokation
der Polizei, die ohne Anlass zwei Demonstranten festnahm.
Hier
einige Bilder von der Demo. Für ein Recht auf Stadt für
alle!
Kotti & Co Die Mietergemeinschaft am Kottbusser Tor
LOVE KOTTI - 4.
Lärmdemo am 30.6.2012
Ein Video von SuDzeik (2'46 Min) Video
ansehen
Per Video schickt SuDzeik eine Liebeserklärung an den Kotti
und an die Mietergemeinschaft Kotti & Co. Seit Mai protestiert diese
in einem permanenten Camp, dem Gecekondu,
gegen steigende Mieten
und Verdrängung aus ihrem Kiez.
|
Für
alle, die kein Flash öffnen können, hier die
Bilder
als Diashow (html-Version)
Für
alle, die kein Flash öffnen können, hier die
Bilder
als Diashow (html-Version)
Unter
dem Motto "Die Miete ist zu hoch - wir bleiben Innenstadt!"
zogen auch am 4. August 2012 wieder einige hundert Menschen
vom Dauerprotestcamp am Kottbusser Tor rund durch Kreuzberg.
Am Heinrichplatz wurden sie von Flüchtlingen begrüßt,
die soeben ebenfalls ein Dauercamp gestartet hatten. Damit protestieren
sie, wie Flüchtlinge in sieben weiteren Städten, gegen die
miserablen Lebensbedingungen
für Asylbewerber in Deutschland.
|