3000
kamen zur Abschlußdemonstration
Aktionstage
für die Abschaffung der Residenzpflicht vom 17.-19. Mai 2001
Für drei Tage
war der Schlossplatz in Berlin-Mitte ungewöhnliches Domizil für
Flüchtlinge und UnterstützerInnen - umgeben von Bühne,
Volksküche und Infoständen entstand eine kleine Zeltstadt mitten
auf der sonst von Touristen belebten Flaniermeile "Unter den Linden".
Gestern endeten die Aktionstage mit einer bundesweiten Demonstration durch
Stadt-Mitte. Trotz zeitweiliger Regenschauer kamen nach anfänglich
eher bescheidener Teilnahme (die beiden Tage vorher waren nur rund 300-500
vorwiegend Flüchtlinge auf dem Platz) über 3000 Teilnehmerinnen
aus dem ganzen Bundesgebiet.
Die OrganisatorInnen äußerten sich erschöpft aber zufrieden
über die Aktionstage. Ein wesentliches Ziel konnte erreicht werden:
Flüchtlinge, die sonst zumeist in abgelegenen Heimen leben müssen,
konnten sich Schritt für Schritt den Schlossplatz in Berlin-Mitte
"erobern" und praktisch die Residenzpflicht unterlaufen. Die
meisten Flüchtlinge kamen ohne Urlaubsschein nach Berlin. Die sonst
übliche Verfolgung dieser "Ordnungswidrigkeit" mußte
von den Behörden toleriert werden, um den Ruf Berlins als "weltoffene
Hauptstadt" nicht zu gefährden trotz bescheidener Berichterstattung
in den Medien und demonstrativer Ignorierung seitens der entscheidungsgebenen
politischen Parteien. Wie in vorherigen Demonstrationen in Hannover, Cottbus,
Rathenow und zahlreichen anderen Orten konnte so auch in Berlin ein Stück
"Normalität" durch das Engagement der Flüchtlinge
und ihrer UnterstützerInnen durchgesetzt werden. Mag sein, das das
Gesetz als solches vorerst nicht abgeschafft wird, aber seine Anwendung,
die Verhängung von Strafen, wird zunehmend umstrittener und peinlicher.
Für die organisierenden Flüchtlingsgruppen "The Voice"
Africa Forum, Flüchtlingsinititiative Brandenburg, African Refugee
Association Hamburg u.a. waren die Aktionstage ein Höhepunkt ihrer
bisherigen Mobilisierung gegen die Residenzpflicht.
Die eigentliche Qualität der Tage liegt für uns neben
der Sensibilisierung für das Thema Residenzpflicht und der Mobilisierung
innerhalb der Flüchtlingsbewegung vor allem in dem neu entstandenen
Netz während der Vorbereitung und Durchführung. Wann in den
letzten Jahren hat es so etwas gegeben: auf fast allen Vorbereitungstreffen
waren von etwa 100 Beteiligten gleichviel Flüchtlinge und MigrantInnen
wie (deutsche) UnterstützerInnen. Es entwickelten sich neue Kontakte
und Freundschaften. Viele Flüchtlinge drückten aus, daß
die Unterstützung sie ermutigt, öffentlich und offensiv ihre
Forderungen zu vertreten. Auch bei teilweiser unterschiedlicher Herangehensweise
ist eine gute Voraussetzung für weitere Auseinandersetzung und Zusammenarbeit
entstanden.
Hier ein erster Musik/Videoclip
über die Aktionstage mit Irie
Revoltés und Bildseiten zu den einzelnen Tagen. 17.
Mai, 18. Mai, 19.
Mai..
Berichterstattung über die Aktionstage auch bei Indymedia
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"Free
Movement is our right". Musik/Videoclip
mit Irie
Revoltés über die 19. Mai-Demonstration in Berlin
Foto: Umbruch-Bildarchiv
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Programm, Aufruf,
Protokolle
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Programm
(english pdf-version download here) Stand 13.05.01
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Die
Aufrufe
zur Kampagne gegen Residenzpflicht in verschiedenen Sprachen.
Calls in different languages.
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