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Bewegtes Berlin - FotoimpressionenAgnes Manka, 19 Jahre, aus Viernheim bei Mannheim besuchte das Umbruch-Bildarchiv für eine Woche um ein Praktikum zu machen. Dazu begab sie sich in den Berliner Untergrund auf der Suche nach "fotografischem Weidwerk". Was dabei herausgekommen ist, seht ihr hier. "Bahnfahren - das heißt für die einen infrastrukturelle Innovation für individuelle Mobilität; notwendiges Tagesintermezzo, geschmachvoll gemacht durch die digitalisierte Regenbogenpresse; kollektives Beschnuppern im strukturellen Massentransport von A nach B. Für die anderen bedeutet es, Leute zu beobachten, ihnen nachzustellen oder andere zu beliebäugen; Metallschlangen durch monotone Tunnelgänge zu manövrieren - Einkommensmöglichkeiten durch eben dies: Bahn zu fahren und Bahnfahren zu lassen oder auch nicht zu lassen. Für andere wiederum ist es der alltägliche Kampf um die Eroberung des Brotes, den fehlenden Euro für die Nachtunterkunft; die Frage, sollst du dir wieder einmal zwei Eier vom Mund absparen oder doch auf die Fahrten für persönliche Bedürfnisse zu verzichten. Und jene sehen darin den Grund ihres misantropen Daseins: schreiend- kreischende Kinder; überdrehte Schulklassen im Freudenrausch der Großstadt sowie verflachende, x- malig aus allen Mündern vernommen und immer gleich klingende Gespräche. (weiter: siehe unten) |
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Die
Assoziationen diesbezüglich mögen unterschiedlich sein. Eines
sind Bahnfahren und die zugehörigen Vehikel, Steige, Treppen und
Vorplätze auf jeden Fall: Lebensräume und Marktplätze des
Sich- Beäugens.
Unzählbar sind die täglichen Urteile und Verbalattacken gegen Mitmenschen ohne nur einen Gedanken an das ihrige Schicksal zu verschwenden - und das alles auf Grundlage eines zusammenhanglosen Kontakts, einer Impression, eines zufällig auf eben diesen gefallenen Blick. Ebenso vielköpfig die Urteile und Spekulationen über diese und jene Biographie, die diesem und jenem all ihre Verfehlungen und Auslassung im Leben diagnostiziert - und das alles auf Grundlage eines... Andererseits gibt es Menschen die kontaktfreudig auf andere zugehen, immer bereit sind für ein zwar kurzes, aber symphatisches Gespräch; echtes Interesse zeigen an den Dingen, die um sie herum geschehen. An dieser Stelle einen Gruß an die nette Punkerin, die sich sofort angeboten hatte, für mich zu Posieren. Was könnte also ein Motiv sein, dass frau sich, mit Kamera gerüstet, in genannten Gefilden auf fotographisches Weidwerk nach der ursprünglich einzigen Transportmöglichkeit des Menschen macht: Füße und Beine. Vielleicht um einfach nur die Erfahrung zu machen, dass die große Mehrheit sich zu empören versteht, in den Winkel ihres aufleuchtenden Blitzes geraten zu sein, aber dennoch nicht an einer einzigen, ja simplen Erklärung Interesse zeigen, in diesem Falle gar taube Ohren in Perfektion beweisen und wild gestikulierend unterstreichen, es ohnehin besser wissen zu müssen. Nun, vielleicht gibt es aber auch gar kein Motiv, vielleicht war es auch einfach ein intuitiver Einfall ohne Hintergedanken, den Anschein erweckend, es sei lohnenswert, ihm nachzugehen und im Handeln selbst weiterzuentwickeln. Die Erfahrungen, die sich beim tagtäglichen Wandel durch unterirdische Marschwege des Menschen, das Objektiv stehts auf aller Körperteile unterhalb der Taille gerichtet, sammeln ließen, sind - mir zumindest - Ergebnis genug. Es sei hier jedem selbst überlassen, über das dokumentarische Ergebnis der Fotographien zu urteilen - oder auch nicht." - Agnes Manka - |
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