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THEMA: Roma von Abschiebung bedroht
ORT: Berlin
ZEIT: 16. September 2002
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv /3424i \
 

Roma-Flüchtlinge kämpfen für ihr Bleiberecht !

Unter dieser Parole protestierten am 16. September etwa 150 Roma aus Nordrhein-Westfalen vor dem Bundesinnenministerium in Berlin gegen ihre drohende Abschiebung. Sie gehören zur Gruppe von ca. 700 Essener Roma, die mit der Roma-Union C.I.A.E. (Centre of Integration, Affirmation and Emancipation of the Roma in Germany) schon seit Ende April quer durch die Bundesrepublik zogen, um ein Bleiberecht zu erwirken. Anfang Juni protestierten sie in Bremerhaven gegen die Abschiebebeschlüsse der Innenministerkonferenz, am 10. Juni dieses Jahres waren sie schon einmal in Berlin. Fotobericht. Seit etwa 6 Wochen campieren die Romafamilien in Düsseldorf.

Diesmal sind nur die Männer in den Bussen nach Berlin gereist. Viele Frauen und Kinder sind von den anstrengenden Wochen unterwegs krank und gestresst. Ihr Protest gilt einem Zusatzabkommen, das am 16. September zwischen Vertretern der jugoslawischen Regierung und Innenminister Schily unterzeichnet wurde. Mit diesem Abkommen können Abschiebungen aus Deutschland nach Jugoslawien noch reibungsloser und schneller vollzogen werden. Betroffen sind insbesondere Roma, da sie den größten Teil der Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien ausmachen. In Serbien leben von 9 Mio Menschen bereits 1 Mio Flüchtlinge aus den Kriegen in Kroatien, Bosnien und Kosovo unter größtenteils erbärmlichen Bedingungen. Die meisten Roma haben weder Unterkünfte noch Einkommen, viele Flüchtlinge sterben in den kalten Monaten.

Die Kundgebung verlief ohne Zwischenfälle, die Polizei verhielt sich zurückhaltend. Punkt 10 Uhr musste der Konvoi der jugoslawischen Delegation bei der Einfahrt ins Innenministerium an den vielen Transparenten und der unüberhörbaren Romamusik vorbeifahren. Romasprecher waren weder bei der Unterzeichnung noch bei der anschließenden Pressekonferenz von Herrn Schily und der jugoslawischen Delegation zugegen, sie mussten sich mit der Protestkundgebung draußen begnügen.
Anschließend fuhren die Roma zur jugoslawischen Botschaft nach Berlin-Grunewald. In den Mittagsnachrichten wurde schon verkündet, dass die Zusatzabkommen zur schnelleren Abschiebung von Flüchtlingen nach Jugoslawien unter Dach und Fach seien... Die Roma kämpfen trotzdem weiter für ihr Bleiberecht, auch zur Abschlusskundgebung der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen am Samstag wollen sie wieder nach Berlin kommen. - Eva Weber -

 

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Fotos: Susanne/Silvia/Umbruch Bildarchiv
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