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THEMA: Menschenrechte
Flüchtlingsbewegung
ORT: Hannover
ZEIT: 10. Dezember 2011
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 3423 \

Kundgebung zum Jahrestag der Menschenrechtscharta

Anlässlich des 63. Jahrestags der Verabschiedung der Allgemeinen Menschenrechtscharta durch die Vereinten Nationen 1948 hatten FlüchtlingsaktivistInnen aus Niedersachsen und unterstützende Gruppen zu einer Kundgebung vor dem Hannoveraner Hauptbahnhof aufgerufen. Ausgestattet mit einer Lautsprecheranlage, Transparenten, Zeitungen, Flugblättern und einem Infotisch versammelten sich für die Dauer von vier Stunden ca. 60 AktivistInnen, um ihre Sicht auf den Umgang mit den Menschenrechten darzustellen.
Ein Sprecher der Roma berichtete über die repressive Abschiebepolitik gegen Roma ungeachtet des extremen Antiziganismus und ihrer rassistisch motivierten Verfolgung in den meisten osteuropäischen Ländern. Ein Flüchtlingsaktivist aus Oldenburg erzählte von Erfolg und Rückschlag im Kampf gegen die Lagerisolation im ehemaligen Lager in Blankenburg. Eine größere Gruppe Flüchtlinge aus dem Isolationslager Bramsche/Hesepe bei Osnabrück kam aufgrund einer Zugstörung erst gegen Ende der Veranstaltung. Die Flüchtlinge aus Iran, Afghanistan und verschiedenen afrikanischen Ländern haben im November eine Pressekonferenz und vier Demonstrationen für die Schließung des Lagers Bramsche organisiert. Die meist jungen Menschen sind vor Krieg und Verfolgung geflohen und wehren sich jetzt gegen die Vergeudung ihrer Leben im niedersächsischen Lagersystem.
Abschluss der Kundgebung zum sogenannten Tag der Menschenrechte war der Live HipHop Act des jungen Flüchtlings MC Nuri, der mit seiner Familie seit zehn Jahren die Erniedrigungen, die Verfolgung und die Drohung der Abschiebung durch das Ausländeramt im Landkreis Gifhorn erfährt und diese Erfahrungen in Liedtexte fasst. „Und wenn du gefangen bist in diesem Asylantenheim, wünscht du dir nur eins – ein freier Mensch zu sein“ aus „AsylblG“. Im Lied „Das ist Deutschland“ (siehe Video) erinnert er auch an den Mitflüchtling Shambu Lama, der vom Ausländeramt in den Tod getrieben wurde. Er nahm sich am 1. März 2011 das Leben.

„10 jahre im heim und das in Meinersen,
wir haben versucht es euch zu sagen doch es macht keinen sinn,
deswegen kämpfen wir für unsere freiheit,
Schambu Lama Herzliches Beileid“
MC Nuri

Parallel zur Kundgebung wurde in Genf in der Schweiz bei dem Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Flüchtlinge eine Protestnote, in der das Recht brechende Fehlverhalten der deutschen Amtsträger benannt wird, übergeben. Im Namen von Maissara S. Saeed stellvertretend für die sudanesischen Flüchtlinge in Deutschland und für die Flüchtlingsgemeinschaft in Niedersachsen, erfolgte eine Einladung in verschiedene Lager in Niedersachsen und Thüringen, um sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. „Unsere berechtigten, einfachen und klaren Forderungen werden von der deutschen Regierung komplett negiert, wir hoffen sie erfahren Ihre Aufmerksamkeit und Beachtung“

Schließung aller Lager, Abschaffung aller rassistischen Sondergesetze, gesicherter Aufenthalt gegen Abschiebung!
Unterstützt die Kampagne für die Geschwister Nurjana und Nuradil

 

 



Fotos: Thomas Kriska/Karawane Hamburg/Umbruch Bildarchiv
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