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THEMA: Flüchtlingsbewegung
ORT: Frankfurt/Main
ZEIT: 8. Mai 2014
BILDMAPPE: Ablage im Bildarchiv / 3423 \

Protest gegen Abschiebungen
und die Dublin II - Regelung

Im Rhein-Main-Gebiet organisiert sich wachsender Protest gegen die Dublin II-Regelung. In Hessen gibt es besonders viele Flüchtlinge aus Somalia, Eritrea und Äthiopien, die von Abschiebung vor allem nach Italien bedroht sind. Am 8. Mai fand die dritte Demonstration im Rahmen der Rhein-Main-weiten Anti-Dublin-Proteste im Flughafen statt. Ausgehend von einer Gruppe in Frankfurt, die nach der Konferenz "No Border Lasts Forever III" um Unterstützung und Zusammenarbeit geworben hatte, haben sich mittlerweile Gruppen aus Hanau, dem Hochtaunus-Kreis, den Gemeinden rund um Darmstadt und Einzelne aus Nordhessen dem sich formierenden Bündnis "refugees4change" angeschlossen.

Am Tag zuvor konnte die Abschiebung des 31jährigen eritreischen Flüchtling, Shewit Tsehaye Gebrehiwet aus Hanau dank massiver Gegenwehr und der Unterstützung von außen verhindert werden. Da schon ein erster Abschiebeversuch am 10. April gescheitert war, fand dieser zweite Versuch in Begleitung der Bundespolizei statt. Auch dieses Mal wurde die Rückführung abgebrochen, nachdem Shewit deutlich gemacht hatte, dass er nicht freiwillig mitfliegen werde. Der Pilot weigerte sich, den Flüchtling gegen dessen Willen zu befördern.
Bereits am frühen morgen, um 6:30 Uhr, fanden sich ca. 20 UnterstützerInnen am Frankfurter Flughafen ein und informierten MitarbeiterInnen der Lufthansa und Passagiere über die bevorstehende Abschiebung. Dies erzeugte zusätzlichen Druck von außen auf die Fluggesellschaft. Shewit Gebrehiwet sitzt nun in Abschiebehaft. Das Bündnis will ihn weiter unterstützen und hat sich weitere Aktionen vorgenommen, "die so lange stattfinden werden, solange noch Flüchtlinge von Abschiebung im Rahmen der Dublin-Regelung betroffen sind." Kontakt per Email

“Ich habe viele Flüchtlinge getroffen, die lange Zeit in Italien lebten und alle von ihnen waren obdachlos. Ich habe viele Abgeschobene gesehen, die immer wieder versuchten Italien zu verlassen und immer wieder in der Obdachlosigkeit landeten. Ich habe mit ihnen allen gesprochen und alle haben mir gesagt, ich solle verschwinden solange ich noch die Kraft dafür habe, denn hier sei kein Ort zum Überleben. Ich habe viele gesehen, die verrückt geworden sind in dieser Hoffnungslosigkeit.“
(Erklärung von Shewit T. Gebrehiwet, Mitglied der Initiative "Lampedusa in Hanau")

 

 



Fotos: Doro Köhler
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